Vaticanum II
Reform und Kontinuitäten. Joseph Ratzinger zur Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils
Gegen Ende des ersten Teiles dieses Beitrags, der den Doppelband 7/1+2: „Zur Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils“ aus den Gesammelten Schriften Joseph Ratzingers vorstellt, wurde die Frage angedeutet, worin der innere Zusammenhalt und die gemeinsame Autorität der unterschiedlichen Konzilien ausfindig zu machen sei, wenn sich doch zeige, dass die Institution eines Konzils im Lauf der […]
Gaudium et spes. Artikel 51
Einleitung von Gero P. Weishaupt: In Artikel 51 von Gaudium et spes wenden sich die Konzilsväter der Frage nach der Vereinbarung von harmonischer ehelicher Liebe und verantwortlicher Geburtenregelung zu, also einer Problemstellung, die gerade in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts im Hinblick auf sich damals abzeichnende demographische Entwicklungen, veränderte Lebensumstände und die Erfindung […]
Gaudium et spes. Artikel 50
Einleitung von Gero P. Weishaupt: Nach katholischer Ehelehre ist die Ehe auf drei GĂĽter (bona) oder Ziele (fines) hingeordnet: Nachkommenschaft, Treue und Unauflöslichkeit. Die Lehre von den drei EhegĂĽtern bzw. Ehezielen geht auf den heiligen Augustinus zurĂĽck (vgl. seinen Trakatat De bono coniugali, wo er die drei bona benennt: bonum prolis [das Gut der Nachkommenschaft], bonum […]
„Protestantisierung“ des Priesterbildes
Vor kurzem beklagte der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof MĂĽller, dass sogar bei Katholiken heute der wesentliche Unterschied zwischen dem geweihten Priester und dem Priestertum aller Gläubigen nicht mehr bewusst sei. Der Kurienbischof sieht die Ursache dafĂĽr in einer, wie er es formulierte, „Protestantisierung des Priesterbilds“ in der katholischen Kirche. Ursächlich hierfĂĽr sei eine Ă–ffnung des […]
Das Geheimnis des Todes
Einleitung von Gero P. Weishaupt: In Artikel 18 der Pastoralkonstitution Gaudium et spes wenden sich die Konzilsväter dem „Geheimnis des Todes” zu. Ausgehend von den Erfahrungen der Menschen treten sie auch hier in den Dialog mit den Menschen von heute ein, um vom christlichen Glauben her eine Antwort auf ihre Fragen und Nöte zu geben. […]
Gaudium et spes. Artikel 48
Einleitung von Gero P. Weishaupt: Die Pastoralkonstitution Gaudium et spes richtet sich an die ganze Menschheit in der heutigen Zeit, mit der die Kirche in Dialog treten will (vgl. GS, Artikel 2). Adressat und Absicht des umfangreichsten Dokumentes des Zweiten Vatikanischen Konzils bestimmen daher auch dessen Inhalt und Sprache. Das im Augen zu behalten ist […]
Gaudium et spes. Artikel 44
Einleitung von Gero P. Weishaupt: Die Kirche sollte nach dem Wunsch der Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils in einen fruchtbaren Dialog mit der Welt treten. Der Dialog besagt darum auch, dass die Welt etwas fĂĽr die Kirche beitragen kann. Das Konzil wĂĽrdigt die positiven Errungenschaften der Welt, anerkennt ihre Autonomie und ihr in der Schöpfung begrĂĽndetes […]
Gaudium et spes. Artikel 40
Einleitung von Gero P. Weishaupt: Am 11. Oktober 1962 eröffnete Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil. Es sollte unter anderem das Verhältnis der Kirche zur modernen Welt neu bestimmen. Dazu bedurfte es zunächst einer theologischen Selbstreflexion ĂĽber die Kirche (Ecclesia ad intra). Dies leistet das Konzil in der dogmatischen Konstitution Lumen gentium. Sie ist […]
Gaudium et spes. Artikel 10
Einleitung von Gero P. Weishaupt: Artikel 10 der Pastoralkonstitution Gaudium et spes bietet eine Analyse grundsätzlicher existentieller Fragen aller Menschen. Die Störungen des Gleichgewichts, die der Mensch in der Welt erfährt, haben ihren Ursprung in der Störung des Gleichgewichts im Herzen der Menschen, betonen die Konzilsväter mit dem Apostel Paulus. Der Mensch erfährt sich als […]
Gaudium et spes. Artikel 8
Einleitung von Gero P. Weishaupt: Artikel 8 von Gaudium et spes faĂźt ohne Kommentar ein Reihe von Lebensbereichen zusammen, in denen eine „Störung des Gleichgewichts“ (aequilibrii perturbatio) festzustellen ist: in der menschlichen Person, im Familienleben, in den unterschiedlichen sozialen Gruppen. Verschiedene der im Artikel genannten Aspekte sind zeitgebunden und weisen auf die gesellschaftlichen UmbrĂĽche der […]
















