Benedikt XVI. und der Islam (3)

Papst Benedikt XVI. suchte unermĂĽdlich den Dialog mit dem Islam, so wie es das Zweite Vatikanische Konzil (Nostra aetate) wĂĽnschte.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 14. Januar 2015 um 19:36 Uhr
Papst Benedikt XVI.

Einleitung von Gero P. Weishaupt:

Kathnews geht unter dem Eindruck der aktullen Ereignisse der Frage nach, wie Papst Benedikt XVI. über den Islam dachte? Antworten dazu finden sich in einschlägigen Aussagen des Anfang 2013 emeritierten Papstes und früheren Kardinals Joseph Ratzinger. Am Anfang dieser Kathnews-Reihe stand die „Regensburger Rede“. Ein einzelner Satz aus der Rede hat für Aufsehen, ja Entrüstung, vor allem in der islamischen Welt, gesorgt. Doch nach den ersten  Stürmen kamen auch positive Stimme. Peter Seewald stellte dem Papst dazu diese Frage:

Peter Seewald:

Die islamische Zeitung „Zaman“ sprach von der „Friedensbotschaft“ des Papstes; endlich sei der Dialog der Religionen wirklich in Gang gekommen. Auch deutsche Blätter wie „Die Zeit“ verneigten sich nach anfänglich barscher Kritik nun vor dem „Weisen aus de Morgenland“, der „in der islamischen Welt zur wichtigsten Autoriät des Westens wird“.

Papst Benedikt XVI.:

Wir sind damit nun jedenfalls an einem guten Punkt angekommen. Wir wissen ja, dass 138 islamische Gelehrte einen Brief geschrieben haben, mit einer ausgesprochenen Einladung zum Dialog und mit einer Interpretation des Islam, der ihn unmittelbar in das Gespräch mit dem  Christentum führt. Ich hatte hierüber auch mit dem König von Saudi-Arabien ein sehr gutes Gespräch. Er will sich, wie auch andere islamische Staatsoberhäupter oder etwas auch die Könige der Golfstaaten, gemeinsam mit den Christen gegen den terroristischen Missbrauch des Islam stellen.

Wir wissen, dass wir heute in einem gemeinsamen Ringen stehen. Gemeinsam ist uns, dass wir einerseits große religiöse Werte verteidigen – den Glauben an Gott und den Gottesgehorsam -, dass wir andererseits in der Moderne den richtigen Ort finden müssen. Damit befassen sich auch die Gespräche des Dialogrates. Hier geht es um Fragen wie: Was heißt Toleranz? Wie stehen Wahrheit und Toleranz zueinander? Damit hängt dann die Frage zusammen, ob zur Toleranz auch das Recht des Religionswechsels gehört. Das anzuerkennen fällt den islamischen Partnern schwer. Wer in der Wahrheit angelangt ist, heißt es hier, kann nicht mehr zurück.

Jedenfalls sind wir in ein großräumiges und intensives Dialogverhältnis eingetreten, indem wir näher zueinander kommen, einander besser verstehen lernen. Und dadurch vielleicht auch positiver einen gemeinsamen Beitrag in dieser schwiereigen Stunde der Geschichte leisten können“ (in: Licht der Welt, 124 f.). Fortsetzung folgt.

Foto: Papst Bendikt XVI. – Bildquelle: Rvin88 / Wikipedia

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