Zukunft der Abtei Michaelsberg entschieden

Unbeschuhte Karmeliten und Katholisch-Soziales Institut ziehen nach Siegburg.
Erstellt von Martin BĂŒrger am 23. Januar 2012 um 13:54 Uhr

Siegburg (kathnews). Die ehemalige Benediktinerabtei St. Michael in Siegburg wird in Zukunft von den Unbeschuhten Karmeliten besiedelt. Zudem soll das Katholisch-Soziale Institut der Erzdiözese Köln von Bad Honnef ebenfalls auf den Michaelsberg ziehen. Das Edith-Stein-Exerzitienhaus des Erzbistums Köln verbleibt in dem Teil des AbteigebĂ€udes, fĂŒr den es schon zu benediktinischen Zeiten verantwortlich war. Im Rahmen einer Pressekonferenz betonte Dominik Schwaderlapp, Generalvikar der Erzdiözese Köln: „Ich freue mich, dass der Michaelsberg damit wieder zu einem Leuchtturm des geistlichen Lebens wird.“ Das Vorhaben war zuvor durch den Kölner Kirchensteuerrat wie auch den Kölner Priesterrat begrĂŒĂŸt und abgesegnet worden.

ZunĂ€chst sollen sechs indische Priester der Unbeschuhten Karmeliten werden in den bisher als JugendgĂ€stehaus genutzten Teil des Klosters einziehen, der zu diesem Zweck noch umgebaut werden muss. Die Ordensleute hĂ€tten die Aufgabe, „unter anderem tĂ€glich Gottesdienste in der Abteikirche [zu] feiern und seelsorglich tĂ€tig [zu] werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der mit der Auflösung der vormaligen Benediktinerklosters beauftragte Frater Linus erklĂ€rte: „Wir freuen uns, dass fĂŒr den Michaelsberg eine gute und langfristige Lösung gefunden wurde, die dem Stellenwert dieses Klosters entspricht.“

Die GebĂ€ude des bisherigen Klosters werden vom Katholisch-Sozialen Institut der Erzdiözese Köln bezogen. Die rund 60 Mitarbeiter des Instituts organisieren nach Angaben des Erzbistums Köln Erwachsenenbildung und stellen TagungskapazitĂ€ten zur VerfĂŒgung: „Die Kurse der Akademie befassen sich auf der Grundlage der Katholischen Soziallehre mit Schwerpunkten wie Arbeitnehmerbildung, Medienkompetenz, Zukunftsfragen und Frauenbildung. DarĂŒber hinaus gibt es ein weit gefĂ€chertes kulturelles Angebot.“ Auch fĂŒr das Katholisch-Soziale Institut seien Umbauarbeiten notwendig, die voraussichtlich ein Volumen von ĂŒber 40 Millionen Euro haben.

Vor mittlerweile knapp anderthalb Jahren hatten die Benediktiner auf dem Michaelsberg bekanntgegeben, die Abtei zu verlassen, da es der Gemeinschaft „in jeder Hinsicht an Substanz, aus der ein neuer Anfang benediktinischer PrĂ€gung erwachsen könnte“, fehle. Im Juni 2011 ging auf dem Michaelsberg schließlich die fast 950-jĂ€hrige Geschichte benediktinischen Ordenslebens zu Ende. GerĂŒchten zufolge hat sich auch die Priesterbruderschaft St. Pius X. um den Kauf der ehemaligen Abtei bemĂŒht.

Foto: Ehemalige Benediktinerabtei St. Michael – Bildquelle: Rhein-Sieg-Kreis

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