Zukünftiger Erzbischof Heße besucht Hamburg

Gebiet des Erzbistums und die dort lebenden Menschen will er rasch kennenlernen.
Erstellt von Katholische Nachrichten-Agentur am 27. Januar 2015 um 16:43 Uhr
St. Marien-Dom, Hamburg

Hamburg (kathnews/KNA). Der am Montag ernannte neue Hamburger Erzbischof Stefan Heße will nach eigenem Bekunden möglichst schnell im Norden heimisch werden. Bei seinem ersten Besuch im Hamburger St. Marien-Dom hob der bisherige Kölner Generalvikar am Dienstag seine Absicht hervor, möglichst rasch das Gebiet des Erzbistums Hamburg und die hier lebenden Menschen kennenzulernen. Von den Mitgliedern des Domkapitels sowie einigen Hundert Gläubigen wurde er vor der Kathedrale begrüßt. Heße zitierte den früheren Aachener Bischof Klaus Hemmerle mit den Worten „Ich will Dich lernen“. Er stelle sich darauf ein, die kommenden 27 Jahre Erzbischof von Hamburg zu sein, so der 48-Jährige.

Ihm liege sehr an der Theologie, machte Heße im Anschluss deutlich. Im säkularen Umfeld des Nordbistums werde es für ihn als Erzbischof eine wichtige Aufgabe sein, „den Glauben zu verkünden und zu begründen“. Hinzu komme eine geistliche Komponente, denn eine Theologie, die nichts ins Gebet führe, sei undenkbar. Daneben komme der Ökumene im Norden besondere Bedeutung zu. Die Kirchen müssten „Seite an Seite stehen“, sagte Heße. Dadurch könnten viele Dinge angestoßen werden, die ansonsten kein Gehör finden würden. Heße sprach sich auch für verstärkten interreligiösen Dialog insbesondere mit Muslimen aus. Beide Seiten müssten sich noch besser kennenlernen. „Dafür stehe ich gerne ein“, so der künftige Erzbischof. Kirche müsse offen und dialogbereit sein, unterstrich Heße. Er selbst stehe für Transparenz. Das gelte zum einen für das Thema Finanzen. In Hamburg sei die Kirche bereits vor Jahren mit gutem Beispiel vorangegangen und habe ihren Besitz offengelegt. In Köln werde das eine seiner letzten Amtshandlungen in den kommenden Tagen sein. Transparenz brauche es auch beim Thema Missbrauch. „Das hätte nie passieren dürfen, aber es ist passiert“, so Heße. Ziel jeder Aufarbeitung müsse die Hilfe für die Opfer sein, die bis heute litten: „Durch sind wir damit nie.“

Eine neue Form der Seelsorge erwartet Heße von der Bischofssynode zu Ehe und Familie im Herbst in Rom. Er hoffe auf eine Lösung, wie die katholische Kirche etwa mit wiederverheirateten Geschiedenen umgehe. Gleichwohl stehe sie ein für die Ehe als dauerhafte Beziehung. Daher könne es ihr nicht egal sein, wenn eine Ehe zerbricht. Heße berichtete auch von seinem Kurzbesuch bei Alterzbischof Werner Thissen am Morgen. Dieser habe ihm „Mut zugesprochen, hier anfangen zu können“. Heße bat die Gläubigen im Erzbistum, ihn in diesem Mut zu unterstützen. Ihm liege sehr an klaren Worten – auch im Umfeld engster Mitarbeiter. Man solle mit ihm „Tacheles reden und den Bischof nicht in Watte packen“, forderte Heße. Er selbst sei offen für alle: „Berührungsängste habe ich so gut wie keine“.

Quelle: © KNA. Alle Rechte vorbehalten

Foto: St. Marien-Dom – Bildquelle: Kathnews

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