Zehn Jahre nach dem Tsunami

Einsatz der Kirche Àndert sich.
Erstellt von Radio Vatikan am 27. Dezember 2014 um 12:47 Uhr
Skulptur

Vatikan (kathnews/RV). Weihnachten 2004: Vor genau zehn Jahren starben ĂŒber 230.000 Menschen bei einem Tsunami im Indischen Ozean, Thailand, Indonesien, aber auch Myanmar, Indien und Sri Lanka wurden Opfer, insgesamt vierzehn LĂ€nder. Am meisten betroffen war die Provinz Aceh in Indonesien. In diesen Tagen wird der Opfer gedacht und an die Hilfe erinnert, die vielen Menschen damals ein Überleben ermöglichte. Eineinhalb Millionen Menschen waren ohne Obdach, Wirtschaft und ArbeitsplĂ€tze waren zerstört, zuerst kam die Soforthilfe, dann aber auch der Wiederaufbau.

Seitdem hat sich in Asien viel verĂ€ndert, berichtet Pater Bernardo Cervellara, Direktor des kirchlichen Info-Dienstes AsiaNews: „Vietnam zum Beispiel hat sich immer weiter der internationalen Gemeinschaft geöffnet, aber sichtbarer ist das noch in Myanmar, einem Land, das vom Tsunami getroffen wurde und das Hilfe von außen abgelehnt hatte: Es ist ein Land geworden, das Zugang zur internationalen Gemeinschaft sucht. Eine weitere VerĂ€nderung ist die zunehmende Islamisierung von Aceh, die sehr tief geht: Das ist eine Region Indonesiens, in der die Scharia eingefĂŒhrt wurde“. Über 150.000 Menschen waren allein hier gestorben. Es war eine BĂŒrgerkriegsregion, die der Tsunami damals traf, deswegen kam auch Hilfe nur spĂ€rlich durch, berichtet Cervellara. Thailand, ein anderes großes Opfer des Tsunami, sei dagegen ein offenes Land geblieben, auch wenn es viele innere Probleme mit seiner demokratischen Verfassung habe.

Bei der Hilfe – vor allem dort, wo wie in Aceh der Staat nicht sofort helfen konnte – sei die Kirche in der Regel unmittelbar mit Hilfe vor Ort gewesen, erinnert sich Cervellara. „Die Kirche hat sich in zwei Gebieten engagiert. Zum einen bei der Soforthilfe fĂŒr die Menschen mit Medizin, Zelten, Essen und so weiter. Dann aber ging es sofort auch um die tiefer gehenden Probleme, um psychologische Hilfen fĂŒr die Traumatisierten, um Seelsorge fĂŒr die Menschen, die alles verloren hatten, nicht nur ihr Eigentum, sondern oft auch alle Mitglieder ihrer Familien. Es gibt viele Waisen und Menschen, die völlig alleine sind. Das ist die zweite große Aufgabe der Kirche. Das hat die Arbeit der Kirche verĂ€ndert, in diesem Sinn setzt sich die Kirche vor allem anderen fĂŒr eine menschengemĂ€ĂŸe Form der wirtschaftlichen Entwicklung ein, die nach der Tragödie einsetzte.“ Pater Bernardo berichtet von großen Hotelkomplexen etwa in Sri Lanka, die in den vergangenen zehn Jahren errichtet worden seien, großen Resorts, die Touristen und damit Geld ins Land brĂ€chten. Gleichzeitig zerstörten sie aber auch die Lebensgrundlage der Fischer dort. Die Auswirkungen des Tsunami auf die Region, so der Geistliche, seien bis heute gravierend.

Foto: Skulptur – Bildquelle: Andreas Gehrmann

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