Weihbischof Renz solidarisiert sich mit dem Lebensrechtler Markus Hollemann

Politiker zog Kandidatur als Umweltreferent der Stadt MĂĽnchen zurĂĽck.
Erstellt von Felizitas KĂĽble am 21. Februar 2015 um 09:43 Uhr
Frauenkirche in MĂĽnchen

München/Denzlingen (kathnews/CF). Thomas Maria Renz, Weihbischof des Bistums Rottenburg-Stuttgart, unterstützt den ÖDP-Kommunalpolitiker Markus Hollemann mit einem Ermutigungsbrief. Trotz der „erschreckenden” Vorgänge in München möge sich der Lebensrechtler nicht von seinen christlichen Überzeugungen abbringen lassen. Hier folgt das Schreiben des Weihbischofs an den Denzlinger Bürgermeister Hollemann im vollen Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hollemann, mit großer Bestürzung habe ich von den skandalösen Vorgängen erfahren, die Sie dazu bewogen haben, Ihre Kandidatur als Umweltreferent der Stadt München wieder zurückzuziehen. Es ist für mich erschreckend, dass wir zwar in einer offenbar völlig liberalen Gesellschaft leben, die eine unzensierte und unbeschränkte Meinungsäußerungsfreiheit für alle fordert („Je suis Charlie!”), diese aber offensichtlich immer weniger Christen und christlichen Positionen in der Öffentlichkeit zugesteht. Es ist doch grotesk, dass inzwischen derjenige politisch als nicht mehr vermittelbar und für ein öffentliches Amt nicht mehr tragbar gilt, der auf dem Boden des Grundgesetzes steht („Die Würde des Menschen ist unantastbar”) und auf dem Boden der geltenden Gesetzeslage (Abtreibung ist in Deutschland strafbar).

Wenn ich als katholischer Christ heute in der Öffentlichkeit die Worte des II. Vatikanischen Konzils (1962 – 65) wiederholen würde, das die Abtreibung ein „verabscheuungswürdiges Verbrechen” nennt, müsste ich wahrscheinlich mit einer Anzeige rechnen. Ich selbst unterstütze gerne und aus Überzeugung solche Initiativen, die sich für das Lebensrecht jedes Menschen von seinem natürlichen Beginn bis zu seinem natürlichen Ende einsetzt, vor allem auch alle positiven, lebensbejahenden Hilfen, um schwangeren Frauen in Konfliktsituationen helfend zur Seite zu stehen und ihnen ein Ja zu ihrem Kind zu ermöglichen – allerdings ohne Druck auszuüben und den Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen. Deshalb unterstütze ich keine Organisationen, die auf quasi militante und abstoßende Weise für das Lebensrecht der Ungeborenen werben, sondern nur positive Ansätze, die die Letztentscheidung einer schwangeren Frau über ihr Kind – bei aller Leidenschaft für das Leben – respektiert und akzeptiert.

Eine solche Initative ist zum Beispiel die christliche Beratungsinitiative 1000plus aus Heidelberg. Auf dem 1000plus-Tag im vergangenen Oktober zum 5-jährigen Bestehen von 1000plus habe ich diese Initiative entsprechend gewürdigt.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hollemann, ich hoffe, dass Sie sich durch die skandalösen Umstände, unter denen Sie Ihre Bewerbung um ein politisches Amt in der Stadt München wieder zurückziehen mussten, nicht von Ihren christlichen Überzeugungen abbringen lassen, sondern auch in Zukunft mutig und öffentlich christliche Werte vertreten und verteidigen. Dafür bitte ich Gott um Seinen Segen für Sie und Ihre Familie.

Es grĂĽĂźt Sie dankbar und herzlich,

Thomas Maria Renz
Weihbischof in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Textquelle: CHristliches Forum / fairemedien-aktive.de

Foto: Frauenkirche in MĂĽnchen – Bildquelle: Kathnews

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