Viele Fragen vor Bischofsweihe in China
Vatikan/Sichuan (kathnews/RV). Der Vatikan reagiert vorsichtig auf Meldungen ĂŒber eine bevorstehende Bischofsweihe in China. In der Provinz Sichuan soll an diesem Mittwoch der Priester Luo Xuegang die Bischofsweihe erhalten, wie Nachrichtenagenturen melden. Vatikansprecher Federico Lombardi sagte Journalisten, dass der 47-JĂ€hrige von Rom bestĂ€tigt und als Koadjutor des Bistums Yibin vorgesehen sei. Auch der 95-jĂ€hrige Ortsbischof, der den Berichten zufolge die Weihe spenden wird, stehe in Gemeinschaft mit Rom. Sollte die Bischofsweihe legal verlaufen, wĂŒrde das âeine Ermutigung fĂŒr die katholische Gemeinschaftâ bedeuten, formulierte Lombardi.
Er hoffe allerdings âlebhaft, dass die Normen der katholischen Kirche zur Bischofsweihe respektiert werdenâ. Die GlĂ€ubigen mĂŒĂten ĂŒber die Weihe informiert werden, und kein âillegitimer Bischofâ dĂŒrfe âan der Liturgie teilnehmenâ, wie das in der Vergangenheit wiederholt geschehen ist. Ende Juni und Mitte Juli ist es in Leshan und Shantou in der Provinz Guangdong zu illegitimen Bischofsweihen gekommen. Die Geweihten wurden vom Heiligen Stuhl fĂŒr exkommuniziert erklĂ€rt, Peking reagierte mit Protest. An diesem Dienstag hingegen erklĂ€rte ein Sprecher des chinesischen AuĂenministeriums, Peking sei ehrlich in seinem Wunsch, die Beziehungen zum Vatikan zu verbessern.
Rund 13 Millionen von etwa 1,3 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China sind Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch lediglich 6 Millionen. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen. Eine groĂe Besonderheit des chinesischen Katholizismus ist die Teilung in zwei Gruppierungen: Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen «Patriotischen Vereinigung» gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst.
Foto: Petersdom – Bildquelle: Radomil, CC