Vatikanbibliothek mit Hightech

80.000 Dokumente werden digitalisiert.
Erstellt von Radio Vatikan am 17. Dezember 2011 um 22:47 Uhr
Petersdom

Vatikan (kathnews/RV). Die Vatikanbibliothek wird teilweise digitalisiert. Eine der ältesten Sammlungen von Originalhandschriften und ein reicher Schatz von Papstdokumenten von den Zeiten Gregors des Großen an schaffen den Sprung in die digitale Welt. Seit 2010 werden bereits Teile der Handschriftenbände digitalisiert; nun soll ein weiterer Schritt gegangen werden, nämlich das Scannen von ca. 80.000 Manuskripten in hochauflösendem Format. Die ersten Dokumente der Sammlung gehen auf das 4. Jahrhundert zurück, die Sammlung, wie man sie heute kennt, wurde unter Papst Nikolaus V. (1397-1455) im Jahr 1447 begonnen. Der Leiter der Vatikanbibliothek, Cesare Pasini, erklärt, dass der Plan für das Projekt schon seit einigen Jahren bestehe, es aber nie vollständig konkretisiert werden konnte. Nun aber existierten die notwendigen fortgeschrittenen Technologien. Eine der Herausforderungen sei, dass die Informationen vollständig archiviert werden müssten, da eine nur teilweise Speicherung von Texten Informationen unzugänglich machen würde. Daher benötige das Digitalisieren eines einzigen Manuskriptes sehr viel Zeit und Aufwand. Die erste Phase besteht aus dem Einscannen der ca. 80.000 Dokumente. Unter den zu scannenden Werken sind auch die „Bodmer Papyri“, eine kostbare erste Transkription der Evangelien. Die digitalisierten Manuskripte werden einen Datenumfang von ca. 45 Milliarden Bytes beanspruchen. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Universität Heidelberg und der „Enzo Hruby Stiftung“ in Italien, die auch das Sicherheitssystem des Bibliotheksgebäudes gesponsert hat. Die Vatikanbibliothek ist im Besitz einiger der seltensten Manuskripte der Welt, darunter einige der frühesten erhaltenen Bibeltexte sowie der „Codex Vaticanus“, eine vor 1700 Jahren in griechischer Sprache verfasste Bibelhandschrift. Die Sammlung umfasst über 1,6 Millionen gedruckte Bücher, viele davon aus dem 16. Jahrhundert, und 80.000 alte Handschriften.

Foto: Petersdom – Bildquelle: M. BĂĽrger, kathnews

 

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