Vatikan geht strenger gegen Missbrauchsvertuscher vor

Vatikan (kathnews/KNA). Papst Franziskus will konsequenter gegen Bischöfe vorgehen, die sexuellen Missbrauch durch Priester vertuschen. Er billigte eine Empfehlung des fĂĽr die Kurienreform zuständigen Kardinalsrats („K9-Rat“), wonach bei der Glaubenskongregation eine neue Gerichtssektion fĂĽr solche Fälle errichtet werden soll, wie Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwoch mitteilte. Die Anzeige dieser Delikte solle bei den fĂĽr Bischöfe zuständigen Behörden, bei der Bischofskongregation, der Missions- oder der Ostkirchenkongregation erfolgen. FĂĽr die rechtliche Beurteilung und Entscheidung soll demnach die neue Sektion der Glaubenskongregation zuständig sein. FĂĽr sie werde ein eigener Sekretär ernannt. Am Montagnachmittag hatte der Bostoner Kardinal Sean Patrick O’Malley Empfehlungen der Päpstlichen Kinderschutzkommission vorgetragen. Der Kardinalsrat habe seine Empfehlungen einmĂĽtig gebilligt und dem Papst vorgelegt; dieser habe sie angenommen und die Bereitstellung entsprechender Ressourcen fĂĽr ihre Umsetzung angeordnet, erläuterte Lombardi. Der neun Mitglieder des Kardinalsrates fĂĽr die Kurienreform tagen seit Montag, meist in Anwesenheit des Papstes. Es ist die insgesamt zehnte Konferenzrunde.
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