Treue Katholiken hoffen auf ein Eingreifen des Papstes

Nördlich der Alpen rebelliert man gegen den Papst. Platzt bald die Bombe? Kommt es zu einem Schisma? Regina Einig kommentierte in "Die Tagespost" die kirchliche Situation in Deutschland.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 9. April 2021 um 13:01 Uhr
Petersdom

Vatikan/Limburg/Essen (kathnews). Die Orthodoxe Kirche steht im Gegensatz zur Römisch Katholischen Kirche geschlossen hinter den Nein des Vatikans zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Nördlich der Alpen haben dagegen Bischöfe, unzufrieden mit diesem Verbot, indirekt öffentlich zur Rebellion gegen den Papst aufgerufen. In ihrem Kommentar in der katholischen Wochenzeitung „Die  Tagespost“ zitiert Regina Einig die Bischöfe BĂ€tzing (Limburg) und Overbeck (Essen). Der eine sagte in seiner Osterpredigt „er leide an der Kirche, wenn sie durch Skandale glĂ€ubige Menschen ins Wanken bringt oder durch erstarrte Strukturen und mangelnde VerĂ€nderungsbereitschaft vielen den Zugang zum Glauben blockiere“. Das könne, so Einig, als „Seitenhieb auf Rom zu verstehen“ sein. „Denn der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hadert mit dem Nein der römischen Glaubenskongregation zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.“ Der andere habe sich radikaler gegeben in der Karwoche. Denn er meinte jeder Bischof „muss vor Ort sehen, wie er das lebt und umsetzt, was möglich ist“.

Platzt die Bombe?

Am 10. Mai könnte die  Bombe nördlich der Alpen platzen. Das Nein der römischen Glaubenskongregation zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare sorgt in Deutschland fĂŒr WiderstĂ€nde. So wollen am 10. Mai Seelsorger zu „bundesweiten Segnungsgottesdiensten fĂŒr Liebende“ aufrufen. Jetzt ist der Papst gefragt, denn eine Spaltung, die de facto schon seit Jahren besteht, kann nun nur noch durch sein Eingreifen verhindert werden. Regina Einig erinnerte in ihrem Kommentar an das Beispiel gespaltener Anglikaner: „Die Einheit der Kirche ist nicht grenzenlos belastbar. Wenn Pfarreien die Regenbogenflagge an der Kirche hissen und Seelsorger fĂŒr den 10. Mai zu ‚bundesweiten Segnungsgottesdiensten fĂŒr Liebende‘ aufrufen, klingt das nach einem Schisma mit Ansage.“ Der Papst habe zwar durch seinen Brief an die Katholiken in Deutschland redlich versucht, „die Spannungen rund um den Synodalen Weg gĂŒtlich zu lösen“. „Doch nichts“, so Einig, „deutet derzeit auf ein Einlenken der Mehrheit der deutschen Bischöfe hin. Auch wenn sich einzelne Hirten der Spaltung widersetzen, dĂŒrfte sich nur eine Minderheit der GlĂ€ubigen hinter sie stellen. Und in beiden Lagern wird die Frage auftauchen, ab wann der Punkt erreicht ist, an dem Kircheneinheit nur noch Selbstzweck ist. Allein aus ökumenischen GrĂŒnden erscheint die Erwartung unrealistisch, dass der Vatikan es nach dem 10. Mai bei mahnenden oder begĂŒtigenden Worten belĂ€sst.“ Nun sei „der Papst an der Reihe, eine Lösung fĂŒr die rebellischen Söhne und Töchter der katholischen Kirche nördlich der Alpen zu finden.“

Der Papst ist am Zug

Wenn nicht am 10 Mai, so wohl spÀtestens dann, wenn die Synodalen des Synodalen Weges ihre mit der Glaubens- und Sittenlehre der Kirche unvereinbaren Forderungen in ihren Voten nach Rom schicken und der Papst diese ablehnen wird, könnte die Bombe nördlich der  Alpen platzen. Wieder ein Schisma von deutschem Boden aus? Um das zu vermeiden, hoffen treue Katholiken auf ein baldiges Eingreifen des Papstes, bevor es zu spÀt ist.

Hier zum Kommentar von Regina Einig (Die Tagespost)

Foto: Petersom – Bildquelle: Radomil, CC

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