Trauerfeier für Absturzopfer im Kölner Dom
Köln (kathnews/KNA). 24 Tage nach dem Unfall hatten sich im Dom die deutsche Staatsspitze und 500 Angehörige der Opfer zusammengefunden. Unter den 1.400 Gästen waren auch Spaniens Innenminister Jorge Fernandez Diaz und der französische Staatsminister für Verkehr, Alain Vidalies. Für die Opfer wurden im Dom 150 Kerzen entzündet, darunter eine für den Copiloten. In ihrer Predigt bezeichnete die Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen, Annette Kurschus, den Flugzeugabsturz als unbegreifliche Tragödie. „Abgründe klaffen auf, in Seele und Menschenherz“, sagte sie. Familien, Nachbarschaften, Schulen, Städte und Dörfer müssten das Unbegreifliche aushalten. Kein Mensch, kein Luftfahrtexperte und Psychologe, auch keine Bischöfin und kein Kardinal, könnten eine Brücke schlagen über dem aufgerissenen Abgrund, sagte die evangelische Geistliche. „Gott selbst muss einstehen für das, was geschehen ist und was er hat geschehen lassen.“
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sagte, Angehörige und Freunde seien „verzweifelt, tief traurig oder gar versteinert vor Schmerz“. Bloße Wort seien zu schwach, sie zu trösten. Er rief die Angehörigen auf, sich von den Menschen tragen zu lassen, die für sie beten. Das über so viele Grenzen hinweg entstandene Band der Solidarität wolle ins Leben zurückführen. „Menschlichkeit und Annahme sind das, was wir Menschen einander schenken können: durch Zärtlichkeit, durch Zuwendung, durch Zuhören, durch Zutrauen, durch Annahme.“ Beim Flug von Barcelona nach Düsseldorf hatte der Copilot eine Germanwings-Maschine offenbar mit Absicht an einem Berg in den südfranzösischen Alpen zerschellen lassen. Kurschus erwähnte ihn indirekt mit den Worten, auch in seinem Herzen sei es dunkel geworden.
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Foto: Köln am Rhein – Bildquelle: Kathnews