„Synodaler Weg“ – Verbände fordern Frauenordination
Von Rudolf Gehring
Synodaler Weg: Mein persönlicher erster Eindruck
Frankfurt (kathnews/Blog Rudolf Gehring). Heute ist in Frankfurt erste Synodalversammlung zum sogenannten „Synodalen Weg“ zu Ende gegangen . Es folgen meine persönlichen (!) Eindrücke:
1) Von den Initiatoren aus dem Spektrum des Gremienkatholizismus wird eine „Demokratisierung“ der Kirche gefordert. Die Basta-Politik von Sternberg und der teilweise autokratisch geführte Diskussionsstil überrascht und steht im Widerspruch zum Selbstverständnis.
2) Wissenschaftlichkeit vs. Emotionalität. Kritische Nachfragen zur MHG-Studie (die als Grundlage für den SynWeg gilt) und der Wunsch nach einer wissenschaftlichen Zweitmeinung werden mit emotionaler Empörung und ohne Sachargumente zurückgewiesen.
3) Das Sendungsbewusstsein der Initiatoren ist mindestens so groß wie die Skepsis der anwesenden säkularen Presse (die man offensichtlich beeindrucken möchte)
4) Die Betroffenheit der Bischöfe über den Missbrauchsskandal halte ich für authentisch. Auch deren Hilflosigkeit und das Ringen um den richtigen Umgang damit.
5) Der Verdacht, dass der Missbrauchsskandal instrumentalisiert wird, um die schon lange gehegten „Reformpläne“ unter dem vorgeblichen Motiv der „Prävention“ durchzupeitschen, konnte noch nicht entkräftet werden.
6) Viele Verbände fordern offen die Frauenordination. Die Stimmen der Internetumfrage sind allerdings nicht so eindeutig. Der Eindruck, dass die Weihe von Frauen nicht theologisch aufgearbeitet wird, sondern auf eine rein machtpolitische Frage reduziert wird, bleibt ein Ärgernis.
7) Diskussionskultur: Mehr oder weniger offene Polemik gegen „konservative“ Positionen. Plattitüden und Unterstellungen gegen „die Amtskirche“ wiederholen sich.
8) Eine Glaubenskrise wird als mögliche Ursache für den ganzen Schlamassel nicht oder kaum in Betracht gezogen. Offensichtliche katechetische Defizite, sogar bei vielen Diskussionsteilnehmern, erhärten jedoch diesen Verdacht.
9) Zum ersten Mal nach vielen Jahrzehnten ist es erstmals wieder schick geworden, bei einer ZdK-Veranstaltung einen amtierenden Papst zu zitieren – auch wenn zur Untermauerung der eigenen Position viele Zitate aus dem Kontext gerissen werden müssen (Papstbrief).
10) Der berechtigte Vorwurf, die Kirche würde sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt stellen und selbstherrlich herrschen wird durch die Tatsache ad absurdum geführt, dass hauptsächlich über „die Kirche“ geredet wird, aber kaum über Jesus Christus.
Foto: Priesterkragen – Bildquelle: Kathnews