Synagoge aus der Zeit Jesu entdeckt
Migdal (kathnews/RV/idea). Während des Baus für ein Pilgerzentrum der katholischen Ordensgemeinschaft Legionäre Christi wurde eine Synagoge freigelegt, in der ihrer Ansicht nach Jesus gepredigt hat. Wie die israelische Zeitung Haaretz berichtet, befindet sie sich in der antiken Stadt Magdala (heute Migdal) etwa sechs Kilometer nördlich von Tiberias in der Provinz Galiläa.
Die Stadt am westlichen Ufer des Sees Genezareth lag auf der wichtigen Handelsroute Via Maris, die Ägypten mit Mesopotamien, Griechenland und Rom verband. Aus Magdala stammte eine treue Anhängerin von Jesus, Maria Magdalena. Dem Neuen Testament zufolge hat Jesus hauptsächlich in Galiläa gewirkt und dabei in mehreren Synagogen gelehrt. Deshalb halten es Wissenschaftler für wahrscheinlich, dass er sich auch in Magdala aufgehalten hat. Ein Vorstandsmitglied des katholischen Instituts Notre Dame in Jerusalem, Pater Eamon Kelly, ist überzeugt, man habe „erstmals eine Synagoge ausgegraben, wo Jesus lebte und predigte“.
Die Synagoge sei kurz vor der Geburt Jesu gebaut und während des jüdischen Aufstands in den Jahren 67 und 68 nach Christus zerstört worden. Wie die israelische Zeitung Haaretz berichtet, fanden die Archäologen außer der Synagoge auch einen Kalksteinblock mit der vermutlich ältesten Abbildung einer Menora. Dieser siebenarmige Leuchter ist eines der bedeutendsten Symbole des Judentums. Der „Magdala-Stein“ habe zum Verlesen der Thora gedient.
Foto: Kreuzigung Christi / Glaskunst – Bildquelle: Andreas Gehrmann