Spätberufenenseminar Fockenfeld steht vor dem Aus

Oblaten des hl. Franz von Sales bitten um Verständnis.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 16. Januar 2018 um 22:14 Uhr
Fockenfeld

Fockenfeld/Regensburg (kathnews). „Die Schülerzahlen gehen zurück, u.a. weil das bayerische Schulsystem inzwischen andere Wege zum Abitur kennt und die besondere geistliche Prägung des Hauses – insbesondere mit der Öffnung auf ein Theologiestudium hin – zunehmend von immer weniger jungen Männern angenommen wird. Die stark zurückgehende Zahl an Mitbrüdern in der Deutschsprachigen Ordensprovinz der Oblaten lässt es nicht zu, dass über die derzeit Verantwortlichen hinaus eine personelle Ausstattung für das Spätberufenenseminar zugesagt werden kann. Schließlich ist der umfangreiche Gebäudekomplex von Fockenfeld in einem baulichen Zustand, der eine Generalsanierung und damit zusammenhängende Grundsatzfragen immer drängender werden lässt“, so die aktuelle Mitteilung der Web-Seite des Spätberufenenseminar Fockenfeld.

Weiter: „Die Ordensprovinz bedauert daher zutiefst, dass auf diesem immer deutlicher gewordenen Hintergrund eine dauerhafte Betreibung der Schule und des Seminars nicht mehr möglich ist. Der Orden stellt deshalb spätestens mit Ende des Schuljahres 2020/2021 den Schul- und Seminarbetrieb ein. Allen derzeitigen Schülern soll so die Möglichkeit gegeben werden, ihre in Fockenfeld begonnene Schullaufbahn mit dem Abitur abzuschließen. Zum kommenden Schuljahr 2018/2019 werden lediglich neue Schüler in die 10. und 11. Klasse aufgenommen. Ein neuer Vorkurs wird nicht mehr begonnen.“

Das Internetportal Onetz berichtet: „Annähernd 600 Geistliche gingen aus der Spätberufenenschule St. Josef im Kloster Fockenfeld hervor. Bei den Feierlichkeiten zum 70-jährigen Bestehen im September 2016 äußerte Bischof Rudolf Voderholzer große Dankbarkeit, denn Fockenfeld sei es hauptsächlich zu verdanken, „dass unser Bistum mit Priestern so gut aufgestellt ist. Da sind wir Spitze in ganz Deutschland“. In der Tat ist das Bistum Regensburg nur zu etwa zehn Prozent auf auswärtige Priester – etwa aus Indien oder Polen – angewiesen.

Die Hiobsbotschaft über die Schließung der Schule löste in Regensburg enorme Bestürzung aus: „Wir sind den Fockenfeldern einerseits sehr dankbar, bedauern aber die geplante Schließung zutiefst“, erklärte gegenüber Oberpfalzmedien Clemens Neck, Leiter der Presse- und Medienabteilung des Bistums.“

Das Spätberufenenseminar Fockenfeld geht zurück auf die stigmatisierte Mystikerin Therese Neumann, auch bekannt als die „Resl von Konnersreuth“, die am 18. September 1962, wenige Wochen vor der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, verstarb. Die Oblaten des hl. Franz von Sales bitten um Verständnis und besonders um das Gebet hinsichtlich der Schließung der Spätberufenenschule in Fockenfeld.

Foto: Spätberufenenseminar Fockenfeld – Bildquelle: Kathnews

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