Seien wir nicht wie Pontius Pilatus

Gedanken von Markus Lederer:

Was ist Wahrheit? Diese Frage stellte der römische Staathalter Pontius Pilatus Jesus Christus, nachdem dieser vor ihm deutlich und klar herausstellte, dass er in diese Welt gekommen sei, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen.

„Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit?“ (Joh 18,37-38)

Die Frage nach dem: „Was ist Wahrheit“ ist als nicht ein moderne Frage, sondern die Frage der Menschheit schlechthin. Denn klar ist, wenn es die Wahrheit gibt, dann ist diese absolut bindend und niemand kann sich ihr entziehen ohne mit den fatalen Konsequenzen zu leben, dass man nicht der Wahrheit gefolgt ist, sondern sein Leben an einer Lüge ausgerichtet hat.

Wenn es die einzig und alleinige Wahrheit gibt, und die gibt es, hat dies zur Konsequenz, dass diese mir objektiv gegenüber steht. Ich als Subjekt muss mich diesem Objekt, der Wahrheit, ganz öffnen, so dass ich ihr ganz entspreche. Papst Benedikt XVI. machte es durch seinen bischöflichen Wahlspruch sich zum Programm Mitarbeiter an der Wahrheit zu sein: Cooperator veritatis („Mitarbeiter an der Wahrheit“)

Was/Wer ist die Wahrheit?

Für Christen müsste die Antwort auf diese Frage ganz einfach sein: Jesus Christus. Er ist es die Wahrheit, die nicht trügen kann.

„Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“ (Joh 14,5-7)

Etwas Größeres als die Wahrheit kann es nicht geben und diese Wahrheit hat unter uns gelebt und lebt fort in der heiligen-katholischen und apostolischen Kirche.  Deswegen kann kein Christ wie Pontius Pilatus nicht darüber Bescheid wissen, was oder wer die Wahrheit ist. Deswegen darf kein Christ sich der Frage nach der absoluten Wahrheit entziehen und so leben, als gebe sie es nicht. Denn Christus selbst ist der Weg und die Wahrheit und das Leben. Nicht Wir haben die Wahrheit, sondern die Wahrheit hat uns! Infolgedessen sollte man keinen Menschen vertrauen, der einem die Wahrheit „auf den Tisch legen kann“, sondern nur Christus gilt unser Vertrauen.

Schließlich gilt es, wie Papst Benedikt XVI. zu einem Mitarbeiter an der Wahrheit zu werden, der nicht durch Gewalt und Zwang die anderen von der Wahrheit überzeugen will, sondern stets in Liebe den Weg zum Nächsten gehen möchte und so selbst Zeugnis ablegt von der Wahrheit.

Foto: The Yorck Project – Bildquelle: Wikipedia