Sanierung der Abteikirche St. Walburg in Eichstätt
Eichstätt (kathnews). Die während einer dreijährigen Bauzeit errichtete und 1632 vollendete, hochbarocke Klosterkirche der Benediktinerinnenabtei St. Walburg zu Eichstätt wäre ohne unverzügliche Maßnahmen zur Sicherung ihrer Statik akut einsturzgefährdet. Die Baukosten werden mit € 2.660.000,- beziffert, wovon die Kirchenstiftung St. Walburg nach derzeitigem Kenntnisstand € 171.000,- zu tragen haben und das Bistum Eichstätt einen Sockelzuschuss von € 42.750,- finanzieren wird.
Ziel von Wallfahrten zur heiligen Benediktinerinnenäbtissin Walburga
Die Abteilkirche ist seit Mitte des 11. Jahrhunderts als Grablege der Gebeine der namensgebenden heiligen Walburga zugleich Wallfahrtskirche und in der Volksfrömmigkeit insbesondere durch den Glauben an die Heilkraft des sogenannten Walburgisöles verankert. Dieses sammelt sich seit der Überführung der Reliquien nach Eichstätt, der Translatio am 12. Oktober 1042, alljährlich in der Zeit vom 12. Oktober bis zum Fest der heiligen Walburga, dem 25. Februar des Folgejahres, unterhalb des steinernen Sarkophages, wo die wässrige Flüssigkeit von den Benediktinernonnen mittels silberner Rinnen in goldene Schalen aufgefangen und anschließend in winzige, bauchige Fläschchen umgefüllt und an die Gläubigen, die auf die Fürsprache der heiligen Wallburga vertrauen, zum frommen Gebrauch abgegeben wird.
Dieses sich seit Jahrhunderten wiederholende Wunder, das als Ölfluss bekannt ist, tritt außerhalb des genannten Zeitraumes bisweilen zusätzlich auf, wenn für die Abtei oder die Stadt Eichstätt freudige Ereignisse sich anbahnen oder unterbleibt, wenn Unglücke oder herausfordernde Situationen bevorstehen. Zusammen mit dem Äbtissinnenstab ist das charakteristische Glasfläschchen spätestens seit dem 15. Jahrhundert festes Attribut in der Ikonographie der heiligen Walburga.
Baumaßnahmen beeinträchtigen Gottesdienste und Wallfahrtsbetrieb voraussichtlich nicht
Die anstehenden Renovierungsarbeiten betreffen in der Hauptsache den Dachstuhl des Gotteshauses, dessen Turm seit 1746 von einer Kuppel überwölbt wird, die weithin sichtbar eine Statue der heiligen Benediktineräbtissin und Kirchenpatronin bekrönt. Voraussichtlich werden Kirche und Gruft während der gesamten Bauarbeiten durchgehend für den Gottesdienst und die Pilger zugänglich bleiben.
Foto: Figur mit Kreuz – Bildquelle: Kathnews