Rückbesinnung auf das Wesen der Liturgie

2017: Zehn Jahre „Summorum Pontificum“. Liturgische Tagung in Herzogenrath bei Aachen. Kardinal Sarah hält einen Vortrag.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 13. Juli 2016 um 18:44 Uhr
Pfr. Dr. Guido Rodheudt - Liturgische Tagung

Von Gero P. Weishaupt:

Aachen/Herzogenrath (kathnews). Äußerungen von Kardinal Robert Sarah in London, die Priester sollten ab dem 1. Adventssonntag die Messe „versus orientem“ (zum Herrn) hin feiern, bargen die Gefahr eines Missverständnisses, nämlich als ob Kardinal Sarah die Priester aufgerufen hätte, ab dem 1. Advent die Messe ausschließlich in der klassischen Form des Römischen Ritus, zu feiern. Offensichtlich wird die Zelebration zum Herrn hin (zum Osten) noch  immer mit der klassischen Form des Römischen Ritus identifiziert. Dabei sieht auch das neue („nachkonziliare“) Messbuch  selber diese Zelebration vor, ja sie ist sogar – rechtlich gesehen – weiterhin Norm.

Um Missverständnissen zuvorzukommen, sah sich Papst Franziskus veranlasst, in einer vom vatikanischen Pressesaal veröffentlichen Erklärung, die in Abstimmung mit Kardinal Sarah formuliert worden war, daran zu erinnern, dass die ordentliche Form der Messen weiterhin jene sei, wie sie im Messbuch Pauls VI. vorgesehen ist. Was die klassische Form der Liturgie angehe, so gelten die Bestimmungen des Motu Proprio „Summorum Pontificum“ von 7. Juli 2007.

Keine neuen Normen erforderlich

Und was die Zelebration zum Herrn, zum Osten, hin („ad orientem“/„ad Deum“) angeht, so weist die Erklärung auf das geltende liturgische Recht, namentlich auf die Nr. 299 der Allgemeinen Einführung in das Messbuch, hin, nach der eine Zelebration zum Osten weiterhin Norm ist, eine Zelebration zum Volk aber möglich, wenngleich nicht verpflichtend ist. Das Anliegen von Kardinal Sarah hinter dem Aufruf zur Zelebration zum Osten, nämlich eine würdige und sakrale Feier der Liturgie, würdigt Papst Franziskus ausdrücklich in der jüngsten Erklärung.

10 Jahre „Summorum Pontficum“

Eine Erneuerung der Liturgie, in der nicht der Mensch, sondern Gott zentral steht, war ein großes Anliegen des großen Vorgängers von Papst Franziskus. Mit seinem Motu Proprio „Summorum Pontificum“ hat Papst Benedikt XVI. dazu entscheidende Weichen gestellt. Das Motu Proprio hat zu einer Rückbesinnung auf das Wesen der Liturgie geführt, ja gleichsam eine neue liturgische Bewegung in Gang gesetzt, die zwar noch schleppend ist, aber schon Früchte zeigt und im Blick gerade auch auf die junge kirchentreue und traditionsbewußtere Generation nicht ohne Einfluss auf die Feier der sogenannten „ordentlichen Form“ des Römischen Ritus in Zukunft sein wird.
Die Bedeutung des Motu Proprio „Summorum Pontificum“ für die Erneuerung der Liturgie in der Zukunft wird auch im Zentrum der „Liturgischen Tagung“ vom 29.3. bis 1.4. 2017 in Herzogenrath bei Aachen stehen. Am 7.7.2017 wird nämlich „Summorum Pontificum“ zehn Jahre alt. In dem Vorort nördlich der Kaiserstadt werden aus diesem Anlass hohe kirchliche Amtsträger sowie Persönlichkeiten aus der akademischen Welt Vorträge halten. Im Mittelpunkt der Tagung stehen liturgische Feiern in der klassischen Form des Römischen Ritus.

Kardinal Sarah kommt nach Herzorgenrath

Am 31. März 2017 wird der Präfekt der Gottesdienstkongregation, Robert Kardinal Sarah in Herzogenrath über das Thema: „Von den Quellen der Zukunft. Die Bedeutung des Motu proprio ‚Summorum Pontificum‘ für die Erneuerung der Liturgie der lateinischen Kirche“ sprechen.

Zum Besuch des Kardinals heißt es auf der Homepage der Liturgischen Tagung: „S. Em. Robert Cardinal Sarah hat bei der Konferenz „Liturgia Sacra 2016“ in London am 5. Juli 2016 mit seinen Empfehlungen zur Korrektur der allgemein üblichen Zelebrationsrichtung hin zu einer verbindlichen Zelebration versus orientem für Aufsehen gesorgt. In Herzogenrath wird es um eine grundsätzliche Einordnung von „Summorum Pontificum“ und dessen administrative Stütze für die Praxis des usus antiquior und dessen liturgischen Impulse für eine erneute Reform des usus ordinarius gehen. Die Tagung endet mit einem Pontifikalamt im usus antiquior, das von S. E. Erzbischof Alexander Sample zelebriert wird. S. Em. Robert Cardinal Sarah wird dabei in choro assistieren und die Predigt halten.“

Vorläufiges Programm der Liturgischen Tagung

Foto: Pfarrer Dr. Guido Rodheudt (Herzogenrath) – Bildquelle: Kathnews

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