Regensburger Bischof widerspricht biologistischem Argument des Essener Bischofs

Bischof Rudolf Vorderholzer predigte in St. Emmeram anlÀsslich des Gedenktages des heiligen Wolfgangs.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 1. November 2019 um 10:48 Uhr
Dom zu Regensburg

Regensburg (kathnews). Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat dem biologistischen Argument des  Essener Bischofs Franz Josef Overbeck in seiner Predigt anlĂ€sslich des Gedenktages des heiligen Wolgangs, des Bistumspartrons, kritisiert. Ohne den Namen des Essener Bischofs zu nennen, zitierte der Regensburger Bischof  Bischof Overbeck, der jĂŒngst sagte: „Kann man zum Beispiel an einem Y-Chromosom den Zugang zum Priesteramt festmachen, indem man das mit dem Willen Jesu begrĂŒndet? … Die allermeisten Menschen verstehen das nicht mehr und glauben es auch nicht. Ich bin ebenfalls mehr als nachdenklich.“ Wenn das das Agrumentationsniveau des synodalen Wegen in Deutschland ist, so der Regensburger Bischof, behalte er sich vor, nicht mitzugehen und auszusteigen. Kathnews dokumentiert im Folgenden die betreffende Passage in der Predigt des Regensburger Bischofs, der sich in seiner Predigt auch zu Pachamama und Ökumene Ă€ußerte.

Aus der Predigt von Bischof Voderholzer:

Mann und Frau in gleicher WĂŒrde

Zur Neuheit des Christlichen gehört auch eine vertiefte Sicht der Einheit und Unterschiedenheit von Mann und Frau bei gleicher WĂŒrde und unterschiedlicher Sendung und Berufung.
 
So war es doch einigermaßen verwunderlich, in diesem Zusammenhang von einer namhaften kirchlichen Stimme in der Bild-Zeitung zu hören, dass der Unterschied zwischen Mann und Frau einzig und allein in einem Y-Chromosom bestehe:
 

Wörtlich war zu lesen, ich zitiere: „Kann man zum Beispiel an einem Y-Chromosom den Zugang zum Priesteramt festmachen, indem man das mit dem Willen Jesu begrĂŒndet?“ Und: „Die allermeisten Menschen verstehen das nicht mehr und glauben es auch nicht. Ich bin ebenfalls mehr als nachdenklich.“ So das Zitat.

Verlockende Enge statt christlicher Weite

Anstatt, wie es Aufgabe und Verpflichtung eines Bischofs wĂ€re, geleitet vom „sensus ecclesiae“, also in kirchlichem Geist, die verbindliche Lehre der katholischen Kirche zu vertreten, sie zu erschließen und vor dem Hintergrund einer philosophisch-theologischen Anthropologie nachvollziehbar zu machen, wird der Blick verengt auf die Genetik und unterstellt eine Quasi-Gleichheit der Geschlechter.

 Immerhin, so ist zu entgegnen, lĂ€sst Gott, der Schöpfer, der den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat, aus dem „kleinen Unterschied“ im genetischen Ursprung die unser Menschsein zutiefst bestimmende und prĂ€gende Geschlechterdifferenz entstehen. Und er hat auf der gegenseitigen Anziehung von Mann und Frau die Weitergabe des Lebens und damit nichts weniger als die Zukunft der Geschichte begrĂŒndet. Und schließlich hat Jesus Christus die Ehe von Mann und Frau zur WĂŒrde eines Sakramentes erhoben. Auch dies ist ein Ausdruck der christlichen Neuheit! Ein Aspekt der Neuheit freilich, der, wie wir alle wissen, vielfach angegriffen, unterhöhlt und infrage gestellt und entweder ins Althergebrachte oder aber Beliebige aufgelöst wird.

Wenig Sinn, dabei mitzumachen

Sollte mit dem genannten biologistischen Argument das Argumentations-Niveau des bevorstehenden Synodalen Weges vorgezeichnet sein, dann sehe ich ehrlich gesagt wenig Sinn darin, dabei mitzumachen.“

Foto: Regensburger Dom – Bildquelle: Kathnews

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