Prominenter Besuch am Karlsschrein
Aachen (kathnews/Bistum Aachen). Gestern, dem letzten Tag der 800-Jahrfeier des Aachener Karlsschreines, besuchte Martin Schulz, der PrĂ€sident des Europaparlamentes den Aachener Dom. Dompropst Manfred von Holtum hatte Martin Schulz bei seinem letzten Besuch in der Kathedrale im Rahmen der diesjĂ€hrigen Karlspreisverleihung im Krönungssaal des Aachener Rathauses eingeladen, das JubilĂ€um ‚800 Jahre Karlsschrein‘ mitzufeiern. Gemeinsam mit Marcel Philipp (CDU), OberbĂŒrgermeister der Kaiserstadt Aachen, und dem Vorsitzenden des Karlspreiskuratoriums und Alt-OberbĂŒrgermeister der Stadt, Dr. JĂŒrgen Linden (SPD), besuchte der PrĂ€sident des Europaparlamentes den Karlsschrein im Aachener Dom.
Aachener dĂŒrfen stolz sein
Der Dompropst zeigte den prominenten Besuchern den Schrein an seinem einzigartigen Platz im Oktogon. FĂŒr Martin Schulz sei der Schrein kĂŒnstlerisch ein auĂergewöhnliches Meisterwerk, nicht nur von auĂergewöhnlicher Schönheit, sondern von einem historischen Rang, auf den die Aachener und er sehr stolz sein könnten. Die Dachreliefs habe er, obwohl er jetzt 60 Jahre hier in der Region lebe, in dieser Form zum ersten Mal sehen können.
Gemeinsame Wurzel
Die Idee, die hinter dem Karlsmythos stecke, sei eine sehr moderne, so KarlspreistrĂ€ger Martin Schulz. Es sei eine Idee von Europa und einer europĂ€ischen Einheit, die auf einer gemeinsamen Kultur begrĂŒndet sei. âAuch wenn wir viele unterschiedliche Sprachen sprechen, unterschiedliche Regionen haben, so haben wir eine gemeinsame Wurzelâ, betont Martin Schulz. Er finde es deshalb in einer Zeit, in der diese Idee der europĂ€ischen Einheit in Frage gestellt werde, sehr aktuell, sich an die Fertigstellung des Karlsschreins im Jahre 1215 zu erinnern. Die Menschen hĂ€tten vor 800 Jahren, sicher aus einer ganz anderen politischen Sicht, eine UniversalitĂ€t in den Werten Europas gesehen.
Aachen – Europastadt
FĂŒr OberbĂŒrgermeister Marcel Philipp sei es eine faszinierende Vorstellung, dass Menschen vor ĂŒber 800 Jahren ein solches Kunstwerk geschaffen hĂ€tten. Der Karlsschrein sei âein sehr filigranes Werk aus einer Zeit, in der es wohl auch andere Probleme gab als Kunstwerke aus Gold zu zimmernâ, so Philipp. Es sei beeindruckend, welche Bedeutung Karl dem GroĂen noch 400 Jahre nach seinem Tod beigemessen wurde, wie man ihn verehrt habe, welche Rolle er fĂŒr viele Menschen gespielt habe.
FĂŒr JĂŒrgen Linden sei der Karlsschrein ein Teilabbild des Aachener Doms. Der Schrein gehöre ganz wesentlich dazu, weil eben auch angeblich die Gebeine Karls des GroĂen hier beerdigt seien. Karl fungiere nicht nur als Ortsheiliger, sondern ebenfalls als Symbol der Aachener Region. Er habe dazu beigetragen, dass Aachen sich heute wieder stolz Europastadt nennen dĂŒrfe.
Foto: Nordseite des Aachener Domes –Â Bildquelle: Lokilech