Papstworte wurden von den Medien wieder mal verdreht

Was der Papst wirklich gesagt hat ĂĽber scheinheilige Katholiken und Atheisten.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 26. Februar 2017 um 09:51 Uhr
Papst Franziskus

Von Eduardo Berdejo:

Vatikan (kathnews/CNA Deutsch). Hat Papst Franziskus wirklich gesagt, es sei besser Atheist zu sein als ein scheinheiliger Katholik? Nach seiner gestrigen Predigt im Haus der heiligen Martha kam es zu verschiedenen Interpretationen der Papstworte – und irrefĂĽhrenden Schlagzeilen. Tatsächlich verurteilte der Pontifex am Donnerstag in seiner Betrachtung zum Evangelium das Ă„rgernis, das Christen hervorrufen, die ein doppeltes Leben fĂĽhren, das heiĂźt, Gläubige, die zwar zur heiligen Messe gehen, katholischen Bewegungen oder Gruppen angehören, aber nicht in Einklang mit dem Evangelium leben.Dieses Thema ist ein rhetorischer Dauerbrenner des Papstes.

Nach seinen jĂĽngsten Ă„uĂźerungen berichteten jedoch internationale Medien: „Papst Franziskus legt nahe, es sei besser, Atheist zu sein als ein heuchlerischer Katholik“ – dabei war dies ein Beispiel, welches der Heilige Vater heranzogen hatte, um den Skandal anzuprangern, den der Mangel an christlichem Zeugnis in den Gläubigen verursacht. Mit anderen Worten: Das Zitat war völlig aus dem Kontext gerissen.

Tatsächlich sagte der Pontifex:

Wie oft haben wir in unserer Umgebung oder anderswo gehört: ‚Wenn man so katholisch ist, wie der da, dann ist es besser, Atheist zu sein.‘ Das ist ein Skandal. Das zerstört. Und es passiert jeden Tag. Es genĂĽgt, die Tagesschau zu sehen oder die Zeitung zu lesen. In den Tageszeitungen gibt es so viel Ă„rgernis und auch breite Werbung fĂĽr die Skandale. Und dadurch wird zerstört.“

Bekehrung kann man nicht hinausschieben

Der Heilige Vater erklärte, dass „das Doppelleben daher komme, den Leidenschaften des Herzens zu folgen, den TodsĂĽnden, die die Wunden der ErbsĂĽnde sind.“ Er kritisierte auch die Gläubigen, die ihre Bekehrung hinausschieben unter dem Vorwand, dass „der Herr mir später alles verzeihen wird“, und weiter sĂĽndigen.

„Das Ă„rgernis zerstört“, so der Papst, der seine Predigt mit dem Aufruf beendete, sich fĂĽr die Bekehrung zu entscheiden und das Christentum wirklich zu praktizieren.

Foto: Papst Franziskus – Bildquelle: Kathnews

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