Papst ruft besonderes „Josephsjahr“ aus

Apostolisches Schreiben "Patris corde" veröffentlicht. Ein Beitrag von Clemens Victor Oldendorf.
Erstellt von Clemens Victor Oldendorf am 8. Dezember 2020 um 17:48 Uhr
Papst Franziskus

Vatikan (kathnews). Bereits der Tag seiner Amtsübernahme verband Papst Franziskus mit dem heiligen Joseph. Es war der 19. März des Jahres 2013, zu dem die Inauguration des regierenden Heiligen Vaters gefeiert wurde.

Pontifikat im Zeichen der Nardenblüte

Im päpstlichen Wappen steht die Nardenblüte für den Bräutigam der Gottesmutter und Nährvater Jesu Christi. Er ist zugleich der Patriarch, der Schutzherr der heiligen Kirche. Unter diesen Schutz stellte Papst Franziskus von Anfang an sein Pontifikat, und heute, am 8. Dezember 2020 hat er am Sitz seiner eigentlichen Bischofskirche, der Lateranbasilika, das Apostolische Schreiben Patris corde – Mit dem Herzen eines Vaters erlassen und veröffentlicht, um daran zu erinnern, dass es vor 150 Jahren sein Vorgänger, der selige Papst Pius IX., gewesen ist, der die gesamte Kirche formell und ganz ausdrücklich unter den Schutz des heiligen Joseph gestellt hat: am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens im Jahre 1870. Zugleich ruft Papst Franziskus aus diesem Anlass ein Jubiläumsjahr zu Ehren des Heiligen Joseph aus. Zum deutschen Text.

Dieses Josephsjahr, mit dem auch die Möglichkeit verbunden sein wird, spezielle vollkommene Ablässe zu gewinnen, dauert vom 8. Dezember 2020 bis zum 8. Dezember 2021.

Vorstellung ausgewählter Auszüge folgt

Schrittweise werden für kathnews demnächst ausgewählte Textpassagen vorgestellt und kommentiert werden. Der Ton erinnert über weite Strecken an die Enzykliken Leo XIII., und einmal mehr zeigt sich Papst Franziskus als Vertreter einer sehr traditionellen Theologie und vor allem Frömmigkeitspraxis, als den ihn sowohl seine gewohnheitsmäßigen Fans, die meinen, ihn für eigene progressive und revolutionäre Anliegen in- und außerhalb der Kirche vereinnahmen zu können, als auch konservative und traditionalistische Kritiker regelmäßig verkennen.

Anregung zur Wiedereinführung eines älteren Josephsfestes

Patris corde sollte daher zum Anlass genommen werden, den Heiligen Vater um Wiederherstellung des Schutzfestes des heiligen Patriarchen Joseph am Mittwoch nach dem Zweiten Sonntag nach Ostern[1], das sogar eine Oktav hatte, zu bitten. Mit der Einführung des Festes Joseph der Arbeiter am 1. Mai Mitte der 1950ger Jahre ist dieses Fest nicht mehr gefeiert worden und befindet sich deshalb auch nicht im MR1962.

Da aber die Messtexte dieses auch als Hochfest des heiligen Joseph bezeichneten Festes sich als erstes Messformular für Votivmessen am Mittwoch jeder Woche dennoch im MR1962 befinden, wäre eine offizielle Wiedereinführung zumindest im überlieferten Usus des Römischen Ritus jederzeit unkompliziert möglich.

[1] Nach dem Römischen Generalkalender von 1969 entspräche dieser Termin dem Mittwoch der Dritten Osterwoche.

Foto: Papst Franziskus – Bildquelle: Kathnews

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