Papst macht Menschen in Kalabrien Mut

Erstellt von Radio Vatikan am 9. Oktober 2011 um 19:31 Uhr
Papst Benedikt XVI.

Lamezia Terme (kathnews/RV). Papst Benedikt XVI. hat die von vielen Krisen geplagte italienische Region Kalabrien zu mehr Einsatz fĂŒr das Gemeinwohl aufgerufen. Die Arbeitslosigkeit sei „besorgniserregend“, die KriminalitĂ€t „oft grausam“ und verletze das soziale GefĂŒge, sagte der Papst am Sonntag bei einem Besuch in der sĂŒditalienischen Region. Er rief die Bevölkerung bei einem Gottesdienst im Industriegebiet von Lamezia Terme auf, angesichts der Probleme nie der Versuchung des Pessimismus und des RĂŒckzugs zu verfallen. Mit der ihnen eigenen „erstaunlichen Einsatzbereitschaft“ sollten die Kalabrier eine bessere Zukunft vorbereiten, sagte der Papst.

Trotz regnerischen Wetters hatten sich etwa 50.000 Menschen eingefunden. Der feierlichen Stimmung in der Liturgie tat dies allerdings keinen Abbruch. Im ersten Teil der Predigt ging der Papst auf das Sonntagsevangelium ein und erklĂ€rte, wer in dem Gleichnis vom Hochzeitsmahl der Gast ist, der vom BrĂ€utigam herausgeworfen wird, weil er keine Festkleidung trĂ€gt. Die Festkleidung sei die Liebe, so Benedikt mit Verweis auf den Kirchenvater Papst Gregor den Großen. Im zweiten Teil der Predigt ging Benedikt XVI. auf die sozialen Probleme der Kalabrier ein und rief sie dazu auf, sich aus christlicher Gesinnung heraus um ihre Mitmenschen zu kĂŒmmern und sich fĂŒr das Allgemeinwohl einzusetzen.

„Gebt nie der Versuchung des Pessimismus und des ausschließlich um euch selbst KĂŒmmerns nach. Nutzt die Ressourcen eures Glaubens und eurer Menschlichkeit; stĂ€rkt euch in der FĂ€higkeit der Zusammenarbeit, des sich KĂŒmmerns um den Anderen und um das Gemeinwohl , bewahrt euch das Hochzeitsgewand der Liebe; bewahrt das Zeugnis der menschlichen und christlichen Werte, das so tief im Glauben und der Geschichte dieses Landes und seiner Bevölkerung verwurzelt ist.“ Die Kirche vor Ort sollte sich fĂŒr den Aufbau einer „neuen Generation“ einsetzen, die nicht Teilinteressen befördere, sondern das Gemeinwohl.

„Ich möchte auch all diejenigen ermutigen und segnen, die sich um die Bildung der christlichen Paare in Ehe und Familie kĂŒmmern, um schließlich eine kompetente und evangeliumsgemĂ€ĂŸe Antwort auf die Herausforderungen der Gegenwart auf dem Feld der Familie und des Lebens geben zu können.“

Benedikt XVI. lancierte einen leidenschaftlichen Appell an die Anwesenden: „Euch GlĂ€ubigen, der Jugend und den Familien, sage ich: Habt keine Angst, den Glauben in den verschiedenen Feldern der Gesellschaft und den vielen Situationen des menschlichen Lebens zu leben und zu bezeugen! Ihr habt allen Grund, um euch stark zu zeigen, treu und mutig, und das alles Dank des Lichtes des Glaubens und der Kraft der Liebe. Und wenn ihr auf den Widerstand der Welt trefft, sagt die Worte des Apostels: „Alles vermag ich in dem, der meine Kraft ist“.“

Benedikt XVI. segnete auch den Grundstein einer neuen Kirche, die zur Erinnerung an die Papstreise in Lamezia gebaut wird sowie einen Eichensproß, der bei einer Marienstatue im Wallfahrtsort Visore eingepflanzt werden soll. Das noch spĂ€rlich bebaute IndustriegelĂ€nde, auf dem die Papstmesse stattfand, wurde vor wenigen Tagen in „Industriegebiet Benedikt XVI.“ umbenannt. Der BĂŒrgermeister von Lamezia Terme, Gianni Speranza, bezeichnete dies in seiner Ansprache an Benedikt XVI. als eine greifbare Gelegenheit fĂŒr die Zukunft der Region, Ă€hnlich wie der Papstbesuch selbst. Er erinnerte an die hohe Jugendarbeitslosigkeit und an „viele“ Priester, die bedroht wĂŒrden. Die Menschen in Kalabrien dĂŒrften nicht zulassen, dass sich die „Herrschaft krimineller MĂ€chte“ in ihrem Land verstĂ€rke, forderte der BĂŒrgermeister.

Foto: Papst Benedikt XVI. – Bildquelle: Fabio Pozzebom/ABr

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