Papst hofft auf „fruchtbare Ökumene“ nach Kreta-Konzil
Vatikan (kathnews/RV). Während Papst Franziskus eine wichtige ökumenische Reise nach Armenien absolvierte, fand vergangene Woche das langersehnte panorthodoxe Konzil auf Kreta statt. Nach Abschluss des Ereignisses empfing Papst Franziskus an diesem Dienstag eine orthodoxe Delegation vom Ökumenischen Patriarchat aus Konstantinopel im Vatikan. Traditionell besucht eine Delegation aus der Türkei den Vatikan zum römischen Patronatsfest Peter und Paul, zum Andreasfest, dem Patronatsfest des Patriarchats, erfolgt dann der Gegenbesuch.
Papst Franziskus empfing die Gäste im Apostolischen Palast und ging in seinen Grußworten kurz auf das panorthodoxe Konzil ein: „Möge der Heilige Geist aus diesem Anlass viele Früchte hervorbringen, die der gesamten Kirche zugute kommen.“ Er bedankte sich bei den zwei Vatikan-Vertreter, die beim Konzil anwesend waren, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, und dem Sekretär des Rates, Bischof Brian Farrell. Beide werden dem Papst in den nächsten Tagen noch weitere Details zum Konzil mitteilen, kündigte der Papst selber an.
Zwar war der Ökumenische Patriarch Bartholomaios selber in Rom nicht anwesend, ein Brief von ihm wurde jedoch vorgelesen. Darin geht das geistliche Oberhaupt der Orthodoxen auf die gegenwärtigen Krisen der Welt ein. Namentlich nannte er die Flüchtlingskrise und die wirtschaftlichen Probleme vieler Länder. Einen besonderen Hinweis richtete er auf die dramatische Lage der Christen im Nahen Osten. Auch einen Hinweis auf die Identitätskrise Europas fehlte nicht in Bartholomaios Brief an den Papst. Die europäische Gesellschaft könne ohne den Bezug auf ihre christlichen Wurzeln keine Zukunft haben, die rein säkulare oder wirtschaftliche Einheit Europas sei keine Alternative.
Foto: Orthodoxe Kirche – Bildquelle: Kathnews