Papst Franziskus und das „andere Ufer”
Derzeit geht wieder ein Wirbelwind durch die Medien, der geradezu lächerliche Ausmaße annimmt, denn der reale Anlaß rechtfertigt den Pressewirbel in keiner Weise: Angeblich, so vielfach die Schlagzeilen, gäbe es jetzt eine „Kursänderung”, „Neubesinnung” oder gar „Revolution” bei der päpstlichen Beurteilung von Homosexualität; es werde nicht mehr über Schwule „gerichtet”, homosexuelle Priester seien auch kein Problem – und dergl. Unsinn mehr. In Wirklichkeit hat der Papst gelebte Homosexualität in jenem vielzitierten Rückflug-Interview sehr wohl als „Sünde” bezeichnet – wobei der präzise Ausdruck „schwere Sünde” klarer und deutlicher gewesen wäre. Zugleich hat der Papst ausdrücklich die Bildung homosexueller „Lobbys” – also schwule Netzwerke – kritisiert.
Das Grundproblem ist hier neben der üblichen Sensationsmasche im Blätterwald, daß die Unterscheidung von Person und Sache weder vorgenommen noch verstanden wird, dabei ist dieses Wesensprinzip des Christentums ganz einfach – es läßt sich auf den Nenner bringe: Nein zur Sünde, Ja zum Sünder! Oder ähnlich formuliert mit den bekannten Worten des hl. Augustinus: „Hasse den Irrtum, aber liebe den Irrenden.” Natürlich soll allen Irrenden und Übertretern der göttlichen Gebote (ob homo oder hetero) klar gesagt werden, was der Wille Gottes ist und wie das natürliche Sittengesetz aussieht, spricht: die Schöpfungsordnung des Ewigen selbst. Gott liebt den bußfertigen Sünder – und den verstockten, reuelosen Sünder will er liebend zur Umkehr bewegen, damit dieser sein ewiges Heil nicht verspielt. „Gott will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen”, wie es in der Hl. Schrift heißt. Papst Franziskus hat lediglich diese berechtigte Unterscheidung von Person und Sache, von Sünder und Sünde vorgenommen, in keiner Weise aber praktizierte Homosexualität gerechtfertigt, geschweige dieselbe bei Priestern gar gebilligt.
Foto: Papst Franziskus – Bildquelle: Andreas Gehrmann