Papst Franziskus: Kirche soll frei heraus sprechen

Die Christliche Botschaft charakterisiere sich durch Freimut.
Erstellt von Radio Vatikan am 13. April 2015 um 20:21 Uhr
Petersdom

Vatikan (kathnews/RV). Mut zur Direktheit wĂŒnscht sich Papst Franziskus fĂŒr die Kirche heute. In seiner Morgenpredigt am Tag nach der Messe mit den Armeniern, bei der er deren Verfolgung durch das Osmanische Reich 1915 unumwunden als „Völkermord“ bezeichnete, ging Franziskus von den Worten der Apostel nach Jesu Auferstehung aus: „Wir können nicht schweigen ĂŒber das, was wir gehört und gesehen haben“, bekennen Petrus und Johannes in der Ersten Lesung der Apostelgeschichte. „Auch heute ist die Botschaft der Kirche die Botschaft … der Direktheit, des christlichen Mutes“, unterstrich der Papst. „Wie die Bibel erzĂ€hlt, haben diese beiden einfachen MĂ€nner ohne Bildung diesen Mut gehabt. Man kann das Mut, Direktheit, Redefreiheit nennen – keine Angst haben, die Dinge beim Namen zu nennen. Im Original hat das Wort viele Bedeutungen: Parrhesia, Freimut
 Von der Angst sind die JĂŒnger zum Freimut ĂŒbergegangen und dazu, alles zu sagen.“

Petrus und Johannes waren von den Hohenpriestern eingeschĂŒchtert worden und sollten Jesu Botschaft nicht weitergeben – doch die beiden widersetzten sich und ermutigten auch ihre BrĂŒder dazu, Jesu Auftrag in die Tat umzusetzen. So konnte die Kirche Christi zur missionarischen Kirche werden. Und die Apostel waren auch dazu bereit, ihr eigenes Leben zu opfern und als MĂ€rtyrern zu sterben. Die Kraft gab ihnen der Heilige Geist, so Papst Franziskus: „Der Weg des christlichen Mutes ist eine Gnade des Heiligen Geistes. Es gibt viele Wege, die wir nehmen können und die uns einen gewissen Mut geben. Und dann heißt es: ,Schau, wie mutig der ist und welche Entscheidung er getroffen hat. Schau, wie gut er die Dinge organisiert hat, wie tĂŒchtig er ist!‘ Das hilft, doch eigentlich ist es Werk eines GrĂ¶ĂŸeren: des Geistes. Wenn nicht der Geist da ist, können wir viele Dinge tun und viel arbeiten, aber es nĂŒtzt nichts.

Diesen Zusammenhang habe so mancher schon zur Zeit Jesu nicht verstanden, fĂŒhrte der Papst aus und ging auf das GesprĂ€ch Jesu mit Nikodemus ein, von dem das Tagesevangelium erzĂ€hlt. Nikodemus hatte gegenĂŒber Jesu Rede von der Wiedergeburt aus dem Geist Skepsis gezeigt. Die christliche Botschaft sei ein Auftrag des Heiligen Geistes und charakterisiere sich durch Freimut, fuhr der Papst fort. Und er prĂ€zisierte: „Dieser Mut der VerkĂŒndigung unterscheidet uns vom einfachen Proselytismus. Wie Jesus Christus sagt, machen wir keine ,Werbung‘, um mehr ,Mitglieder‘ in unserer ,spirituellen Gemeinschaft‘ zu haben. So etwas nĂŒtzt nichts und ist nicht christlich. Was der Christ tut, ist, mit Mut zu verkĂŒnden! Und die VerkĂŒndigung Jesu Christi durch den Heiligen Geist löst dieses Staunen aus, das uns weitergehen lĂ€sst.“

Foto: Petersdom – Bildquelle: M. BĂŒrger, Kathnews

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