Opfergerechter Umgang mit Tätern

Deutsche Bischofskonferenz thematisiert Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs.
Erstellt von Radio Vatikan am 16. November 2012 um 18:43 Uhr

Bad Honnef (kathnews/RV). Mit einer weiteren Fortbildungstagung hat die Deutsche Bischofskonferenz ihre Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen im kirchlichen Bereich fortgesetzt. In Bad Honnef trafen sich am Freitag mehr als hundert Teilnehmer zum Thema „Opfergerechter Umgang mit Tätern“. Zielgruppe der Veranstaltung waren Generalvikare, Personalverantwortliche sowie Missbrauchs- und Präventionsbeauftragte im kirchlichen Bereich. „Selbstverständlich müssen wir uns zunächst um die Opfer kümmern, sind aber auch verpflichtet, uns mit den Tätern und ihrem Verbleib auseinanderzusetzen – nicht zuletzt unter Wiedereingliederungs- und Rückfallgesichtspunkten sowie vor dem Hintergrund der Rechte eines jeden Menschen.“ Das sagte der Präsident des „Saint Luke Institute Silver Spring“ in Washington/USA, Edward J. Arsenault.

Und weiter: „Ein Behandlungsprogramm muss sowohl die verhaltens- und psychodynamische Perspektive als auch die kirchlich-spirituelle Dimension eines Täters berücksichtigen.“ Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, sagte, „dass wir uns gezielter als bisher auch der Frage zuwenden müssen, wie wir mit Priestern verfahren, die zu sexuellen Missbrauchstätern geworden sind“. Das sei „eine besonders schwierige Problematik“ auf einem Feld, auf dem es „bisher keine fest vorgezeichneten und positiv bewährten Konzepte gibt“.

Foto: Missbrauch – Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs

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