Ohne Karfreitag wären wir arm dran
Das Kreuz stört – und die BOTSCHAFT vom Kreuz war von Anbeginn ein törichtes Ärgernis, wie bereits der Apostel Paulus schreibt. Dabei steht und fällt am heutigen Karfreitag alles, was im Christentum gilt. Ohne Kreuz keine Vergebung der Sünden, ohne den Tod von Jesus Christus keine Auferstehung an Ostern, kein ewiges Leben für alle. Ohne das Kreuz ist die Botschaft von Schuld und Sühne, von Buße und Reue, von Vergeben und Vergessen hohles, leeres Geschwätz.
Das Kreuz ist kein Freifahrtschein für billige Gnade! Jesus hat durch seinen Tod den Weg frei gemacht, dass wir einmal vor dem Endgericht Gottes bestehen können. Doch das schließt die irdische Gerechtigkeit nicht aus, im Gegenteil. Ohne Karfreitag wären wir arm dran. Ohne den Mann der Schmerzen, wie Bach ihn unvergleichlich in seinen Passions-Oratorien besingt, ohne das Kreuz, unter das wir alles bringen können, was uns belastet – ohne Karfreitag sähe es düster aus in unserem Leben, dunkel in unserem Volk.
Die tiefe Spaltung der letzten drei Jahre, bis hinein in Familien und Vereine, diese ganze Unversöhnlichkeit und Rechthaberei und die Selbstüberhebung von Politik und Hof-Wissenschaft lassen sich nicht von selbst heilen. Wir brauchen einen Ort, an dem schonungslos abgerechnet wird. Und an dem für reuige Sünder die einzig heilsame Medizin injiziert werden kann. Gegen das Virus von Hass und Schuld, von Denunziation und Desinformation hilft nur eine Impfung mit dem Karfreitags-Serum. Heil werden wir nur dann, wenn wir zu den Wurzeln unserer abendländischen Kultur zurückfinden – und sie beruht nun einmal auf der Botschaft vom Kreuz, auf dem Mann von Golgatha.
Nur wer vor Gott kniet, kann vor Menschen geradestehen. Das macht Karfreitag auch 2023 so aktuell.
Textquelle: Christliches Forum und AG Welt
Foto: Jesus Christus am Kreuz – Bildquelle: Kathnews