Neues Gotteslob angeblich voller Fehler
Aachen (kathnews). Der Aachener Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff bewirbt in seinem Bistum das neue Gotteslob als eine groĂe Chance. Bereits 85.000 Exemplare seien ausgeliefert, davon 70.000 Exemplare an die Pfarreien des Bistums, berichtet Karl StĂŒber in den âAachener Nachrichtenâ vom 5. Dezember 2013. Im Einhard-Verlag laufen die Druckmaschinen auf Hochtouren um den Bedarf zu decken. Aber nicht alle Pfarrgemeinden wollen die vermeintlich groĂe Chance ergreifen. Die Pfarrei St. Gertrud in Herzogenrath wird das neue Gotteslob erst ein Mal nicht einfĂŒhren. Im aktuellen Pfarrbrief ist zu lesen: âNach Beratungen im Pfarreirat und Kirchenvorstand schaffen wir als Pfarrgemeinde das neue âGotteslobâ als Gebet und Gesangbuch (noch) nicht an.â Weiter: âDer Grund dafĂŒr ist die hohe Anzahl erheblicher fachlicher und inhaltlicher MĂ€ngel angesichts der hohen Anschaffungskosten von circa 12.000 Euro. Hinzu kommt der Verlust von ĂŒber 40 Liedern aus unserem Gemeinderepertoire.â
Pfarrer Dr. Guido Rodheudt: âWir sind nicht grundsĂ€tzlich gegen ein neues Buch!â Aber wenn schon ein neues Gotteslob erarbeitet wird, so sollte dieses jedoch eine Weiterentwicklung, also eine Verbesserung sein. âDas ist aber ein Buch voller Fehlerâ. Selbst der neuen Liturgie des Vaticanums werde das Buch nicht immer gerecht. Es seien zehn Jahre Vorarbeit geleistet worden, aber letztlich sind Zeit und Geld âdurch den Schornstein gegangenâ. Pfarrer Dr. Rodheudt fordert daher eine Ăberarbeitung des neuen Gotteslobs. Rolf-Peter Cremer, Leiter im Bistum der Abteilung Pastoral, Schule und Bildung, lehnt den Sonderweg der Herzogenrather Pfarrei ab. âDer Wille des Bischofs ist bekannt. Die Menschen in der Pfarrei St. Gertrud werden merken, dass sie abgehĂ€ngt sind vom Gesang und Gebet, der in allen anderen Pfarreien unseres Bistums, Standard istâ, so Cremer. Das letzte Wort im Gotteslob-Streit zwischen dem Bistum Aachen und der Herzogenrather Pfarrei wird aber sicherlich noch nicht gesprochen sein.
Foto: Aachener Dom – Bildquelle: Kathnews