„Man muss absteigen, um besser dienen zu können“

Vor 14 Jahren - Jorge Mario Bergoglio wird Kardinal.
Erstellt von Radio Vatikan am 21. Februar 2015 um 23:52 Uhr
Foto: Kardinal Bergoglio - heute Papst Franziskus

Vatikan (kathnews/RV). „Jeder Aufstieg bedeutet einen Abstieg. Man muss absteigen, um besser dienen zu können.“ Mit diesen Worten kommentierte der damalige Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, seine Erhebung in den Kardinalstand vor genau 14 Jahren; die argentinische Journalistin Elisabetta Piqué erinnert sich im Gespräch mit unserem Sender an ihr Interview mit Kardinal Bergoglio im Umfeld jenes 21. Februar 2001, bei dem die Rom-Korrespondentin der argentinischen Tageszeitung „La Nacion“ ihren Landsmann kennenlernte. Ihr Blatt habe ihr das Interview arrangiert mit dem Hinweis, der Erzbischof mache für diesmal eine Ausnahme, er gebe sonst keine Interviews. Bergoglio habe sie „sofort überrascht, weil er so demütig war und so klar sprach“. Es sei ihm „nie in den Sinn gekommen, eines Tages Kardinal zu werden“, habe er ihr in dem Interview gesagt. Auf ihre Anmerkung, Kardinal zu werden, heiße doch auch einen Gipfel zu erreichen, habe er geantwortet: „Nein! Ich lebe das auf religiöse Weise und bete. Jeder Aufstieg bedeutet einen Abstieg. Man muss absteigen, um besser dienen zu können.“

Schon 2001 habe der Erzbischof seine Landsleute darum gebeten, nicht zum Konsistorium zu kommen, so Elisabetta Piqué. „Dasselbe hat er dann als frischgewählter Papst gesagt: kommt nicht! Kommt nicht nach Rom zur Messe zum Pontifikatsbeginn. Nehmt das Geld für die Flugtickets und gebt es den Armen.“ Eine parallele Anekdote betrifft die neue Ausstattung, die Bergoglio 2001 als Kardinal brauchte. „Er nahm jene seines Vorgängers, des Erzbischofs Guarracino.“ Auch habe er als Erzbischof von Buenos Aires nicht in der für ihn vorgesehenen Wohnung gelebt und einen Wagen mit Fahrer abgelehnt.

Foto: Kardinal Bergoglio / heute Papst Franziskus – Bildquelle: Wikipedia / Aibdescalzo

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