„Macht hoch die Tür“ – 20. Türchen
Am Adventskranz brennt die vierte Kerze. Das Licht an ihm ist zu seiner Fülle angewachsen. Diese Fülle ist auch Bild und Abglanz der liturgischen Feier des gestrigen Quatembersamstags im Advent mit seinen Lesungen und Orationen und den eingeschobenen Weihehandlungen. Einen Nachklang davon hören wir in der heutigen Lesung aus dem vierten Kapitel des 1. Korintherbriefs, wenn Paulus die Apostel als – so wörtlich – Diener Christi und Ausspender der Mysterien Gottes (lat.: ministros Christi et dispensatores mysteriorum Dei), V. 1, charakterisiert. Ein Amt, das die Bischöfe übernommen und an dem die Priester teilhaben, ebenso gestuft die auf das Priestertum hinführenden Weihegrade.
Das Offertorium besteht aus Lk 1, 28, der Vers, der als erster und biblischer Teil des Gebets des Gegrüßet seist Du, Maria jedem bekannt und vertraut ist. Die Communio, Is 7, 14, stellt uns die Vorhersage der Geburt des Emmanuel, des Gott-mit-uns, aus der Jungfrau, die empfängt und gebiert, vor Augen. O clavis David ist die O-Antiphon am 20. Dezember: „O Schlüssel Davids, Scepter du, * Der du allein machst auf und zu, * Befreie aus des Kerkers Not * Den, der noch sitzt in Nacht und Tod.“[1]
Jungfräulich unversehrt verschlossen und doch mütterlich fruchtbar offen ist Maria: „Gott, der Du wolltest, dass Dein Wort aus dem Schoß der seligen Jungfrau Maria auf die Botschaft des Engels hin Fleisch annehme, gewähre uns demütig Bittenden, dass wir, die wir glauben, dass sie wahrhaft Gottesgebärerin ist, durch ihre Fürsprache bei Dir Hilfe finden. Durch ihn, Christus, unseren Herrn.“[2]
[1] Schott, A., Vesperbuch (Vesperale Romanum), lateinisch und deutsch, enthaltend die Vespern des Kirchenjahres, Freiburg im Breisgau u. a. 41913, S. 100.
[2] Ramm, M., Volksmissale. Das vollständige römische Messbuch nach der Ordnung von 1962, lateinisch/deutsch, Thalwil 32017, S. [547].
Foto: Weihnachtsgeschenke – Bildquelle: Sigismund von Dobschütz