„Macht hoch die Tür“ – 13. Türchen
Am 13. Dezember gedenkt die Christenheit in ihren verschiedenen Konfessionen der hl. Lucia von Syrakus. Bis zur gregorianischen Kalenderreform war der Luciatag der kürzeste Tag des Jahres. Die Heilige gilt als die Lichtbringerin in dunkler Zeit. Lucia setze sich für die Armen und Kranken ein und brachte ihren Glaubensgenossen heimlich Lebensmittel in ihre Verstecke, wo sie Schutz vor Verfolgung suchten. Damit sie beide Hände frei hatte zum Tragen der Speisen, setzte sie sich einen Lichterkranz aufs Haupt, um in der Dunkelheit den Weg zu finden.
Insbesondere bei den Lutheranern in Schweden ist der Luciatag seit mehr als 200 Jahren ein besonderer Feiertag: Die älteste Tochter im Hause stellt die Heilige dar, trägt am Morgen des 13. ein langes weißes Kleid und hat den Kopf mit einem grünen Kranz – oft aus Preiselbeeren – geschmückt, in den eine Reihe brennender Kerzen gesteckt sind. So geht sie morgens von Zimmer zu Zimmer und weckt die Eltern und Geschwister. Alle warten schon darauf, denn sie bringt das Frühstück ans Bett und die ersten Kostproben der Weihnachtsplätzchen, ihr Licht ist Vorbote des Weihnachtslichtes. Auch auf den Straßen Schwedens feiert man die hl. Lucia. Für 1927 ist der erste Luciaumzug nachgewiesen.
Lucia, um 281 in Syrakusai, heute Siracusa auf Sizilien in Italien geboren, erlitt am 13. Dezember 310 das Martyrium. Schon Papst Gregor I. nahm Lucia in den Messkanon auf. Aldhelm von Sherborne berichtete von Lucia geweihten Klöstern in Rom und in Syrakusai. Papst Honorius I. ließ für sie um 630 in Rom die Kirche Santa Lucia in Selci errichten.
Quelle: Ökumenisches Heilgenlexikon
Foto: Weihnachtsgeschenke – Bildquelle: Sigismund von Dobschütz