Leichenshow in der Hamburger „HafenCity“

Lutherische Bischöfin und katholischer Pfarrer nehmen Stellung.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 27. Mai 2014 um 13:54 Uhr

Hamburg (kathnews). Seit dem 16. Mai dieses Jahres präsentiert der umstrittene Leichenplastinator Gunther von Hagen seine Ausstellung „Körperwelten – Eine Herzenssache“ in Hamburg. Deutliche Kritik an der Leichenshow gab es nun von der protestantischen Bischöfin Kirsten Fehrs. Seit November 2011 ist die evangelisch-lutherische Theologin Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordelbischen Kirche, seit Pfingsten 2012 der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Jeden Tag blicke sie auf das Gebäude der Leichenausstellung in der Hamburger HafenCity, schreibt das Hamburger Abendblatt am 16. Mai. Denn direkt gegenüber der Bischofskanzlei stellt von Hagen seine Präparate in der „Kulturcompany“ zur Schau.

Nach der Auffassung Fehrs störe die Ausstellung der Leichen die Totenruhe. Der Veranstalter spricht von insgesamt 37 Millionen Besuchern des weltweiten Projektes – Wahrlich keine Totenruhe. Aufgesägte Schädel, abgezogene Haut und weitaufgerissene Augen sollen die Herzen der Menschen berühren. Für Kirsten Fehrs werden „hier schützenswerte Grenzen verletzt“, zitiert das Hamburger Abendblatt die Theologin aus einem Beitrag der „Evangelischen Zeitung“. Das „Ökumenische Forum HafenCity“, das neben der evangelischen Bischofskanzlei liegt, wird als Reaktion auf die Leichenshow ab kommenden Juni das Projekt „Lebenswelten – Zeig Dein Herz“ organisieren. Eine Fotoausstellung die Menschen in ihrer Vielfalt und Lebendigkeit zeigt.

Auf Anfrage der Kathnews-Redaktiom äußerte sich Pfarrer Georg Bergner, Ständiger Vertreter des Erzbistums Hamburg, über die Pressestelle des Erzbistums wie folgt: „Wenn das Ende eines Lebens in dieser Weise zur Schau gestellt wird, können wir das nicht gut heißen. Wir sind für einen würdigen Umgang mit dem Menschen zu Lebzeiten und über den Tod hinaus. Eine würdige Bestattungskultur ist Ausdruck einer Kultur, die respektvoll mit dem Andenken der Verstorbenen umgeht. Wir werden uns bei der Aktion ‚Lebenswelten’ im Ökumenischen Forum in der Hafencity engagieren und deutlich machen, dass die Würde des Menschen auch über seinen Tod hinaus Bestand hat. Dies bezeugen wir als Kirche durch den Glauben an die Auferstehung. Der tote Körper darf nicht zu einem Schauobjekt werden.“

Foto: Hamburger Rathaus – Bildquelle: Kathnews

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