Lehramt der Kirche: Notwendigkeit zu weltweiter Mission

Von Gero P. Weishaupt:
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die Kirche verstĂ€rkt den Dialog mit den nichtchristlichen Religionen gesucht. Er wird âinterreligiöser Dialogâ oder âDialog zwischen den Religionenâ genannt. Macht dieser Dialog Mission ĂŒberflĂŒssig? Bedeutet nicht der Respekt vor dem Gewissen eines jeden Menschen das Ende des Aufrufes zur Missionierung der Völker und der Bekehrung der Menschen? Sagt das Konzil nicht, dass man in allen Religionen Heil finden kann? Wozu ist dann noch Mission notwendig?
Nur in der Kirche Christi ist Heil möglich
Wer die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils liest, wird feststellen, dass die Kirche gerade durch das Konzil die Missio ad gentes, also die Sendung zu den Völkern, im BewuĂstein, dass einzig und allein Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist,  bestĂ€tigt, bekrĂ€ftigt und erneuert hat. Auch wichtige nachkonziliare Dokumente des pĂ€pstlichen Lehramtes betonen die Notwendigkeit zu weltweiter Mission. Die Enzyklika Papst Pauls VI. Evangelium nuntiandi von 1975 und jene Papst Johannes Pauls II., Redemptoris missio, von 1990 sind authentische Interpretationen jenes Dekretes, das die Mission der Kirche thematisiert: Ad gentes. Weitere pĂ€pstliche Dokumente in Bezug auf Mission und interreligiösen Dialog sind die Enyklika Ecclesiam Suam von Paul VI. aus dem Jahre 1964, das Schreiben des PĂ€pstlichen Rates fĂŒr den interreligiösen Dialog Dialog und VerkĂŒndigung von 1991 sowie die ErklĂ€rung der Glaubenskongregation Dominus Iesus von 2000, die auf der Grundlage des katholischen Glaubens und der darauf fuĂenden Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils die EndgĂŒltigkeit der Offenbarung in Christus, dessen Einzigartigkeit, UniversalitĂ€t und HeilsfĂŒlle unterstrichen hat und damit zusammenhĂ€ngend die Notwendigkeit der Katholischen Kirche, in der die einzig wahre Kirche Christi âsubsistiertâ (LG 8), fĂŒr das Heil der Menschen betonte. Damit spricht sich die Kirche mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil deutlich gegen jeden Relativismus und Indifferentismus aus.
Ad gentes
Im Juni 2016 setze ich die seit Oktober 2012 bei Kathnews veröffentlichte Reihe ĂŒber ausgewĂ€hlte Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils fort mit dem Dekret Ad gentes. Es wird sich zeigen, dass der interreligiöse Dialog keinesfalls die Mission als einen Kernauftrag der Kirche, den sie vom Herrn empfangen hat, ersetzt hat. Im Gegenteil. Interreligiöser Dialog wird vielmehr laut den Aussagen des Konzils und des nachkonziliaren pĂ€pstlichen Lehramtes als einer der vielen Wege zur Missionierung der nicht an Christus Glaubenden verstanden, als eine der Methoden und Mittel, die Teil der evangelisierenden Mission der Kirche sind.
Eine Ăbersicht der bisher bei Kathnews behandelten Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils finden Sie auf meiner Homepage.
Foto: Dr. Gero P. Weishaupt – Bildquelle: privat