Koryphäe des Kirchenrechts mit 87 Jahren verstorben

München (kathnews). Bereits am 6. August 2023 verstarb in München der profilierte Kirchenrechtsprofessor Winfried Aymans im Alter von 87 Jahren. 1936 in Bonn geboren und 1962 im Kölner Dom zum Priester geweiht, wurde er 1967 zum Doktor des Kanonischen Rechts promoviert, dem Fach, in welchem er sich 1970 habilitierte. Beginnend mit 1971 Lehrstuhlinhaber an der Theologischen Fakultät Trier, lehrte Aymans Kirchenrecht sodann seit 1975 an der Universität seiner Heimatstadt Bonn, ehe er 1978 einen Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität nach München erhielt.

Auch nach seiner Emeritierung 2003 blieb Aymans mit wissenschaftlichen Beiträgen zur Kanonistik ebenso präsent, wie er sich weiterhin markant in öffentliche Diskussionen einbrachte, die sein Fach, das er als Priester und Lehrer zeit Lebens passioniert vertreten und vorangetrieben hatte, betrafen oder Bezüge dazu aufwiesen, die andere übersahen oder geflissentlich ignorieren wollten. Die theologische Durchdringung des Kirchenrechts war zugleich Aymans‘ großes Anliegen und Verdienst und machte ihn zu einem Gegenpol rein rechtspositivistischer Positionen in der Kanonistik, die allzu leicht vom Dogma absehen können.

Sein Bestreben war es dabei namentlich, die Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils systematisch und konsequent im Kanonischen Recht zur Geltung zu bringen. Somit ist eine Stimme verstummt, die zweifelsohne zur Synodalität wichtige Maßstäbe hätte benennen können, um Kriterien zu haben, wo Synodalität im Communio-Begriff des Konzils genuin angelegt ist und wo hingegen ein billiges Schlagwort über das Zweite Vaticanum hinausgeht und es letztlich zu verraten droht. R.I.P.

Foto: Kreuzigung Christi – Bildquelle: Manuel Gómez