Konstruktive Reaktion von Pfarrer Herbert Ullmann
Köln/Mettmann (kathnews). In einer auf Facebook veröffentlichten Stellungnahme – eine nicht immer konfliktfreie Möglichkeit, sich an die mediale Öffentlichkeit zu wenden – hat Pfarrer Herbert Ullman die zunächst an ihn ergangene, aber inhaltlich grundsätzlich und für alle Seelsorger im Erzbistum Köln geltende Weisung akzeptiert, in Zukunft keine „Segensfeiern für alle sich liebenden Paare“ mehr anzubieten.
Er werde stattdessen andere Wege und Formen suchen, den betreffenden Gläubigen seelsorglich nahe sein zu können, erklärt Ullmann darin sinngemäß. Ferner stellt er in seiner Mitteilung heraus, dass an der Feier, die im März dieses Jahres stattgefunden und den Anlass für die Beanstandung durch den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki geboten hatte, lediglich ein einziges „offensichtlich queeres Paar“ teilgenommen hatte.
Vorbildliches Verhalten eines Priesters gegenĂĽber seinem Ordinarius
Verglichen mit der Empörung über die Maßnahme des Erzbistums Köln gegenüber Ullmann, die sich eilfertig nach deren Bekanntwerden eingestellt und zu einer Art Solidarisierungsschwemme mit Herbert Ullmann geführt hatte, ist dessen eigene Reaktion sehr positiv zu werten und als vorbildhaft zu bezeichnen. Pfarrer Ullman bekundet damit nämlich glaubhaft, dass es ihm tatsächlich um Seelsorge an Personen geht, deren Lebenssituationen nicht in allem mit dem Idealbild der kirchlichen Sexualmoral in Ehe und Familie übereinstimmen und damit auch nicht ohne weiteres leicht und im Handumdrehen in Einklang zu bringen sind.
Von dieser Offenheit sind fĂĽr Ullmann Personen, die eine gleichgeschlechtliche Anziehung aufeinander ausĂĽben, prinzipiell nicht ausgeschlossen, aber seine Intention war es offensichtlich nie, diese Betroffenen irgendwie speziell in den Vordergrund zu rĂĽcken und gesellschafts- oder kirchenpolitisch zu instrumentalisieren. Darin lag ja von Anfang an ein wesentlicher Kritikpunkt derer, die sich von derartigen Segensfeiern distanziert hatten, als sie erstmals vor zwei Jahren im Rahmen der Aktion #liebegewinnt medienwirksam inszeniert wurden.
Foto: Kölner Dom – Bildquelle: Kathnews