Kirchen warnen vor Gewaltspirale
Deutschland/Gaza (kathnews/RV). Angesichts der wachsenden Kriegsgefahr in Israel und PalĂ€stina haben Vertreter der beiden groĂen Kirchen in Deutschland die Konfliktparteien zur EindĂ€mmung der Gewalt aufgerufen. In einer ErklĂ€rung vom Sonntag, die vom Vorsitzenden der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz und vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche unterzeichnet ist, fordern sie âdie Verantwortlichen in Gaza mit groĂem Nachdruck auf, die Strategie der Gewalteskalation zu beenden â im Interesse der israelischen BĂŒrgerinnen und BĂŒrger ebenso wie im Interesse des eigenen Volkes, das mehr noch als der Gegner unter der erneut in Gang gesetzten Gewaltspirale zu leiden hat.â
Die âohnehin erschöpfte Bevölkerung im Gaza-Streifenâ dĂŒrfe nicht ein weiteres Mal von der eigenen Regierung als Einsatz in einem Machtspiel missbraucht werden, heiĂt es weiter. Zugleich fordern die katholische und evangelische Kirche Deutschlands die israelische Regierung âmit Entschiedenheitâ dazu auf, âin ihren militĂ€rischen MaĂnahmen den Grundsatz der VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit strikt zu beachtenâ. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung, aber dieses Recht sei durch die Pflicht zur RĂŒcksichtnahme auf die Zivilbevölkerung begrenzt.
Besorgt zeigen sich beide Kirchen ĂŒber eine mögliche Ausweitung der Gewalt: âDer gewalttĂ€tige Konflikt im Heiligen Land könnte die Lage im gesamten Nahen und Mittleren Osten destabilisieren und jene LĂ€nder, die in den UmwĂ€lzungen der arabischen Welt nach einer neuen, tragfĂ€higen Ordnung suchen, in eine gefĂ€hrliche Radikalisierung treibenâ, heiĂt es in der ErklĂ€rung. Dies bedrohe nicht zuletzt auch die Minderheiten in diesen LĂ€ndern, unter ihnen die Christen, die vielerorts ohnedies bereits groĂen GefĂ€hrdungen ausgesetzt seien.
Foto: Flagge Israels – Bildquelle: Wikipedia/Daniel Maleck Lewy