Kirchen warnen vor Gewaltspirale

Erzbischof Robert Zollitsch und Nikolaus Schneider unterzeichnen ErklÀrung zur Lage in Gaza.
Erstellt von Radio Vatikan am 19. November 2012 um 10:26 Uhr
Israelische Flagge

Deutschland/Gaza (kathnews/RV). Angesichts der wachsenden Kriegsgefahr in Israel und PalĂ€stina haben Vertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland die Konfliktparteien zur EindĂ€mmung der Gewalt aufgerufen. In einer ErklĂ€rung vom Sonntag, die vom Vorsitzenden der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz und vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche unterzeichnet ist, fordern sie „die Verantwortlichen in Gaza mit großem Nachdruck auf, die Strategie der Gewalteskalation zu beenden – im Interesse der israelischen BĂŒrgerinnen und BĂŒrger ebenso wie im Interesse des eigenen Volkes, das mehr noch als der Gegner unter der erneut in Gang gesetzten Gewaltspirale zu leiden hat.“

Die „ohnehin erschöpfte Bevölkerung im Gaza-Streifen“ dĂŒrfe nicht ein weiteres Mal von der eigenen Regierung als Einsatz in einem Machtspiel missbraucht werden, heißt es weiter. Zugleich fordern die katholische und evangelische Kirche Deutschlands die israelische Regierung „mit Entschiedenheit“ dazu auf, „in ihren militĂ€rischen Maßnahmen den Grundsatz der VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸigkeit strikt zu beachten“. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung, aber dieses Recht sei durch die Pflicht zur RĂŒcksichtnahme auf die Zivilbevölkerung begrenzt.

Besorgt zeigen sich beide Kirchen ĂŒber eine mögliche Ausweitung der Gewalt: „Der gewalttĂ€tige Konflikt im Heiligen Land könnte die Lage im gesamten Nahen und Mittleren Osten destabilisieren und jene LĂ€nder, die in den UmwĂ€lzungen der arabischen Welt nach einer neuen, tragfĂ€higen Ordnung suchen, in eine gefĂ€hrliche Radikalisierung treiben“, heißt es in der ErklĂ€rung. Dies bedrohe nicht zuletzt auch die Minderheiten in diesen LĂ€ndern, unter ihnen die Christen, die vielerorts ohnedies bereits großen GefĂ€hrdungen ausgesetzt seien.

Foto: Flagge Israels – Bildquelle: Wikipedia/Daniel Maleck Lewy

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