Kinder und Jugendliche als Erben des Glaubens

Papst: „Ein Volk, das die Großeltern nicht achtet, hat keine Zukunft.“
Erstellt von Radio Vatikan am 22. November 2013 um 11:31 Uhr
Jugendliche

Vatikan (kathnews/RV). Ein Volk, das die Großeltern nicht achtet, ist ohne GedĂ€chtnis und daher auch ohne Zukunft. Das sagte Papst Franziskus an diesem Dienstag in seiner Predigt bei der Morgenmesse. In der Kapelle des Vatikan-GĂ€stehauses Santa Marta kommentierte Franziskus die Tagesliturgie vom alten Eleasar, der fĂŒr seinen Glauben starb. Anstatt an sich selbst zu denken, habe er an die Jugendlichen gedacht, und daran, was fĂŒr eine Erinnerung er ihnen mit seinem mutigen Handeln hinterlasse, so Franziskus: „Dieser Mann war kohĂ€rent, kohĂ€rent im Glauben, aber er war sich auch seiner Verantwortung bewusst, ein ehrenhaftes Erbe zu hinterlassen, ein wahres Erbe. Wir leben in einer Zeit, in der die Alten nicht zĂ€hlen. Es ist schlimm, so etwas zu sagen, aber sie werden ausrangiert, weil sie uns stören. Die Alten sind die, die die Geschichte mit sich tragen, die uns die Lehren bringen und den Glauben, das ist ihr Erbe. So, wie guter, alter Wein haben sie in sich diese Kraft uns ein ehrenhaftes Erbe zu hinterlassen.“ Dazu erzĂ€hlte Franziskus auch eine Geschichte, die er als kleiner Junge gehört habe: Die ganze Familie ist beim Essen, und der Opa bekleckert sich beim Essen mit Suppe. Daraufhin setzt der Vater den Opa an einen extra Tisch. Sein kleiner Sohn fĂ€ngt dann an, einen Tisch aus HolzstĂŒcken zu bauen. Seinem Vater erklĂ€rt er: „Das wird der Tisch fĂŒr dich, wenn du alt bist.“

„Diese Geschichte hat mir mein ganzes Leben lang gut getan. Die Großeltern sind ein Schatz. Im Brief an die HebrĂ€er sagt uns das 13 Kapitel: ,Denkt an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkĂŒndet haben; schaut auf das Ende ihres Lebens, und ahmt ihren Glauben nach!’ Die Erinnerung an unsere Vorfahren bringt uns zur Nachahmung des Glaubens. Es stimmt schon, das Alter ist manchmal ein bisschen hĂ€sslich, wegen der Krankheiten, die es mit sich bringt und all so etwas. Aber das Wissen, das unsere Großeltern haben ist das Erbe, das wir empfangen mĂŒssen. Ein Volk, das die Großeltern nicht schĂŒtzt und respektiert hat keine Zukunft, weil es kein GedĂ€chtnis hat, es hat sein GedĂ€chtnis verloren.“ Es tue deshalb allen gut, an die vielen alten Menschen zu denken, die in Seniorenheimen sind und an alle, die von ihren Familien verstoßen worden sind, so Franziskus. „Lasst uns fĂŒr unsere Großeltern beten, fĂŒr die Omas und Opas, die sehr oft in Zeiten der Verfolgung eine heldenhafte Rolle bei der Weitergabe des Glaubens gespielt haben. Wenn Papa und Mama nicht zu Hause waren, oder seltsame Ideen hatten, die ihnen die Politik damals eintrichterte, dann waren die Großeltern es, die uns den Glauben lehrten. Das vierte Gebot: Es ist das einzige, das uns etwas zurĂŒckgibt. Es ist das Gebot der Barmherzigkeit: Barmherzig sein mit unseren Vorfahren. Bitten wir all die alten Heiligen um die Gnade, zu bewahren, zuzuhören und unsere Großeltern und unsere Vorfahren zu verehren.”

Foto: Jugendliche – Bildquelle: camera-colonia / Wikipedia

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