Keine öffentlichen Messen mehr in Deutschland

Leitlinien von Bundesregierung und Bundesländern untersagen Zusammenkünfte „in Kirchen, Moscheen, Synagogen“. Ein Beitrag von Bernhard Moisach.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 17. März 2020 um 23:37 Uhr
Kelch

Nachdem die Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern gestern Leitlinien zum weiteren Vorgehen angesichts der Coronavirus-Epidemie beschlossen hat, wozu auch das Verbot von Zusammenkünften „in Kirchen, Moscheen, Synagogen“ gehört, wird es in Deutschland am nächsten Sonntag keine öffentlichen Messen mehr geben. Einige Diözesen hatten öffentliche Feiern der heiligen Messe schon am vergangenen Sonntag untersagt, darunter das Erzbistum Köln.

Unterdessen stellte die Deutsche Bischofskonferenz eine Internetseite bereit, auf der sich die Gläubigen direkt zu Coronavirus-Informationen ihrer Bistümer durchklicken können. Zwar sind derzeit alle öffentlichen Messen verboten, doch gelten darüber hinaus mitunter unterschiedliche Bestimmungen in den einzelnen Diözesen.

„Als Christen ist es unsere Pflicht zusammenzuhalten und solidarisch zu sein, und alles zu tun, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Diese unabsehbare Krise ist auch eine Chance, im Gebet und in guten Gesprächen eine Besinnung und Vertiefung vorzunehmen. Gebet, Fasten und Werke der Liebe sind ohnehin das Thema der Fastenzeit“, sagte etwa Generalvikar Andreas Frick im Bistum Aachen.

In Mainz schrieb Bischof Peter Kohlgraf noch am am vergangenen Freitag: „Ausdrücklich will ich Sie ermutigen, jetzt andere Formen des Gebets und des Gottesdienstes zu pflegen: Regelmäßig werden Gottesdienste im Fernsehen oder Internet übertragen, die Sie von zu Hause aus mitfeiern können. Auch lade ich Sie ein, sich Zeit zu nehmen für das persönliche Gebet und das Lesen der Heiligen Schrift, für das gemeinsame Beten und Singen in der Familie mit Ihren Kindern, vielleicht auch für das Feiern eines Hausgottesdienstes.“

Generalvikar Michael Fuchs im Bistum Regensburg kündigte für Mittwoch noch eine weitere Anordnung bezüglich Sonntagsmessen und der Feier der Karwoche an. Werktagsmessen indes, sagte er, seien nur noch „ohne Öffentlichkeit“ zu zelebrieren.

Verschiedene Angebote für tägliche heilige Messen im Internet sind verfügbar, teilweise schon seit Jahren. Die Messe von Papst Franziskus aus dem Domus Sanctae Marthae findet morgens um sieben Uhr statt. Das Domradio in Köln überträgt jeden Morgen um acht Uhr, sonntags aber um zehn Uhr, eine heilige Messe aus dem Kölner Dom. Die überlieferte lateinische Liturgie wird aus verschiedenen Orten auf der ganzen Welt via LiveMass übertragen.

Bernhard Moisach

Foto: Kelch – Bildquelle: C. Steindorf, kathnews

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