Karlspreisverleihung in Aachen

Bundesfinanzminister SchÀuble erhÀlt Auszeichnung im Krönungssaal des Rathauses.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 17. Mai 2012 um 13:52 Uhr
Aachener Dom

Aachen (kathnews). Nach einem feierlichen Pontifikalamt im Aachener Dom, der einstigen Pfalzkapelle Karls des Großen, dessen Gebeine dort ruhen, erhielt Bundesfinanzminister SchĂ€uble im Krönungssaal des Aachener Rathauses den Internationalen Karlspreis zu Aachen.

Mit der Wahl SchĂ€ubles setzte das Karlspreis-Direktorium, dem auch statutĂ€r der Dompropst des Aachner Domkapitels zugehört demonstrativ ein Zeichen in der wohl schwersten Krise Europas. Gerade in Zeiten der Krise sei er ein wichtiger Akteur und bedeutender Impulsgeber fĂŒr ein Fortschreiten der Einigung hin zu einer Politischen Union. SchĂ€uble zĂ€hle zu den wenigen noch aktiven Politikern in Europa, die an den bedeutenden Integrationsschritten seit den 1980ern mitgewirkt hĂ€tten.

Aachens OberbĂŒrgermeister Marcel Philipp nannte SchĂ€uble in seiner Eröffnungsrede einen „unermĂŒdlichen Arbeiter fĂŒr Europa“. Der 69-JĂ€hrige habe ĂŒber Jahrzehnte hinweg an wichtigen Schaltstellen europĂ€ische Geschichte geschrieben und schreibt sie immer noch.“ Philipp hob außerdem SchĂ€ubles Rolle rund um die deutsche Einigung und dem Einheitsvertrag hervor.

Höchste Auszeichnung

FĂŒr SchĂ€uble ist der Karlspreis die höchste Auszeichnung seiner Karriere. Er nannte in seiner Dankesrede „Europa eine große Mission, eine große Idee, ein großes Streben nach Freiheit, nach Sicherheit, nach StabilitĂ€t, nach Wohlstand und nach Sicherheit. Europa und die europĂ€ische Idee sollten nicht nur auf Finanzfragen reduziert werden. Die lĂ€ngste Friedensperiode Europas, die uns bekannt ist, hat die Vision des Aachener Preises Wirklichkeit werden lassen.“ DarĂŒberhinaus forderte SchĂ€uble eine gemeinsame europĂ€ische Außenpolitik.

Johannes Paul II

Der Internatonale Karlspreis zu Aachen wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wird traditionell am Himmelfahrtstag verliehen. Namensgeber des Preises ist Karl der Große, der als erster Einiger Europas gilt und der Ende des achten Jahrhunderts Aachen zu seiner Lieblingspfalz wĂ€hlte. Zu den bisherigen PreistrĂ€gern zĂ€hlen unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige US-PrĂ€sident Bill Clinton, der frĂŒhere britische Premierminister Tony Blair sowie Papst Johannes Pauls II.

Aachen – Synonym fĂŒr die Einheit Europas

SchĂ€uble zeigte sich «beeindruckt» wie Aachen «das große europĂ€ische Erbe» pflege. «Da braucht man nicht bange zu sein um die Zukunft Europas.» Sichtbares Beispiel sei der Dom, den er am Mittwochnachmittag besucht hatte. «Das ist ein ungeheuer eindrucksvolles Bauwerk, die Fenster, die Schatzkammer – hinter all diesem Reichtum steckt die Geschichte Europas von Jahrhunderten.»

JubilÀumsjahr 2014

Am Rande der Karlspreisverleihung wurden auch die großen PlĂ€ne fĂŒr das JubilĂ€umsjahr 2014 erörtet. Am 28. Januar 2014 begehen die Stadt und Europa den 1200. Todestag Karls des Großen. Die Vorbereitungen lauf auf Hochtouren.

Unter anderem plant die Stadt einen großen Ausstellungsreigen rund um Karl, seine Aachener Residenz und ihre enorme Wirkung auf die kulturelle und politische Entwicklung Europas. Die Ausstellungen sollen von Juni bis Oktober 2014 veranstaltet werden.

Parallel zu den Ausstellungen im Rathaus und am Katschhof werden in der Domschatzkammer Kostbarkeiten aus dem (ehemaligen) Besitz der Aachener Marienkirche gezeigt. Im Krönungssaal soll auf rund 800 Quadratmetern vor allem die Aachener Pfalz als gleichsam in Stein gemeißelte GeburtsstĂ€tte eines kontinentalen Verbunds von «Orten der Macht» im Mittelpunkt stehen.

Die Kaiserstadt Aachen, so der OberbĂŒrgermeister am Rande der Karlspreisverleihung, rĂŒcke 2014 beinahe wie zu Karls Zeiten ins Blickfeld der gesamten Alten Welt rĂŒckt «Das Karlsjahr ist eine Herausforderung fĂŒr die Stadt und das Domkapitel Aachen, fĂŒr die Aachener Zivilgesellschaft, die Wissenschaft und nicht zuletzt die Wirtschaft.», heißt es in einer zum Karlsjahr 2014 erschienen umfassenden BroschĂŒre der Stadt Aachen.

Foto: Aachener Dom – Bildquelle: Lokilech

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