Jüdische Beschneider zukünftig zertifiziert

Berlin (kathnews/RV). Nach der Verabschiedung des Beschneidungsgesetzes will der Zentralrat der Juden in Deutschland neue Qualitätsstandards für Beschneider einführen. Ab Januar wolle das Gremium eine zertifizierte Zusatzausbildung für jüdische Beschneider anbieten, sagte Generalsekretär Stephan Kramer der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Sie würden von Juristen und Medizinern speziell geschult, um Eltern rechtlich aufklären und eine Beschneidung nach den Regeln der ärztlichen Kunst vornehmen zu können.
Kramer kündigte an, der Zentralrat werde eine Positivliste von Ausbildungsinstitutionen für Beschneider, sogenannte Mohalim, erstellen. Nur wer dort ausgebildet sei, dürfe künftig in Deutschland noch praktizieren. Auch Auffrischungskurse sollten für Beschneider Pflicht werden. Mit diesem Modell will der Zentralrat auch auf europäischer Ebene werben. Das Beschneidungsgesetz sieht vor, dass Jungen im Alter bis sechs Monaten auch von Nicht-Ärzten beschnitten werden dürfen, sofern diese nach den Regeln ärztlicher Kunst verfahren.
Foto: Beschneidung Christi – Bildquelle: Andreas Gehrmann