Hochfest der Geburt des Herrn
Köln (kathnews/domradio). domradio.de übertrug am 1. Weihnachtstag das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit dem Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki. Es sang der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich und Joachim Weller. An der Orgel: Winfried Bönig.
Kardinal Woelki rief in seiner Predigt dazu auf, sich vor allem den Menschen am Rande der Gesellschaft zuzuwenden, wie etwa den Obdachlosen, Drogenabhängigen und Flüchtlingen. In Deutschland lebten rund ein Fünftel der Bevölkerung in Armut oder seien von sozialer Ausgrenzung bedroht. Über 16 Prozent seien armutsgefährdet. Woelki appellierte, diesem Teil von Deutschlands Wirklichkeit nicht gleichgültig gegenüber zu stehen. Hinter all diesen Zahlen stünden Menschen. Er forderte dazu auf, in ihnen Jesus zu sehen. An Weihnachten werde gefeiert, dass Gott für alle Menschen Platz in seinem Herzen habe.
Genn kritisiert Pegida
MĂĽnsters katholischer Bischof Felix Genn hat die asylkritischen Pegida-Proteste („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands“) verurteilt. Zwar mĂĽssten manche Ă„ngste der Demonstranten ernst genommen werden, sagte er bei der Weihnachtsmesse im Dom zu MĂĽnster. Doch wer die Herbergssuche von Maria und Josef ernst nehme und damit „die Herbergssuche Jesu in unserer Welt“, mĂĽsse sich von dem Schicksal der ĂĽber 50 Millionen FlĂĽchtlinge zutiefst bewegen lassen und Hilfsbereitschaft zeigen. Genn rief dazu auf, in den FlĂĽchtlingen Gott selbst zu sehen.
Löhr gegen Waffen
Gegen religiös begrĂĽndete Gewalt und Terrorakte hat sich der Limburger Weihbischof Thomas Löhr in seiner Weihnachtspredigt gewandt. „Im engen Stall von Bethlehem gibt es keinen Platz fĂĽr Waffen und RĂĽstung“, sagte Löhr im Limburger Dom. Wer meine, mit Krieg und Gewalt die Welt erlösen zu können, irre und halte das Heil auf, das Gott der Welt bringe. Eindringlich appellierte der Bischof auch, FlĂĽchtlingen zu helfen. Christen seien zu Solidarität mit den Opfern von Gewalt verpflichtet.
Vorderholzer fĂĽr menschenwĂĽrdige Betreuung der Asylsuchenden
Der Regensburger katholische Bischof Rudolf Voderholzer hat die Politik aufgerufen, die Ursachen der FlĂĽchtlingsmigration zu bekämpfen. Gleichzeitig sprach er sich in seiner Predigt an Heiligabend fĂĽr eine menschenwĂĽrdige Betreuung der Asylsuchenden aus. Nur wenige der rund weltweit 51 Millionen FlĂĽchtlinge schafften den Weg nach Deutschland. „Ich bin froh, dass wir ihnen ein Bett und ein Dach ĂĽber dem Kopf, dass wir ihnen vielleicht sogar eine bessere Zukunft bieten können.“ Auch der Augsburger katholische Bischof Konrad Zdarsa hat zu einer herzlichen Aufnahme von FlĂĽchtlingen aufgerufen. Wer den Weihnachtsglauben ernst meine, könne die FlĂĽchtlingsstrom der Vielgeplagten nur als einen solchen Appell verstehen, sagte Zdarsa in seiner Predigt am ersten Weihnachtsfeiertag.
Ein Fest der Christen
Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Das genaue Datum der Geburt ist unbekannt. Auf Grund unterschiedlicher Traditionen feiern Christen verschiedener Kirchen das Fest an verschiedenen Terminen. Katholiken, Protestanten und ein Teil der Orthodoxie begehen Weihnachten am 25. Dezember nach dem Gregorianischen Kalender. Ein anderer Teil der Orthodoxie ist beim 25. Dezember nach dem älteren Julianischen Kalender geblieben. Das entspricht dieses Mal dem 7. Januar nach dem Gregorianischen Kalender.
Der 25. Dezember als Weihnachtsdatum ist erstmals fĂĽr Rom im Jahr 336 gesichert. Dabei wurde zunächst gleichzeitig das Fest der Anbetung der Weisen begangen, das später auf den 6. Januar verlegt wurde. Einige Historiker gehen davon aus, die Kirche habe den Termin bewusst gewählt, um das von den römischen Kaisern 274 eingefĂĽhrte heidnische „Geburtsfest des unbesiegbaren Sonnengottes“ neu zu deuten. Dagegen glauben Vertreter einer „Berechnungshypothese“, der Termin sei vom 25. März her errechnet worden, der nach der Tradition als Tag der Empfängnis Jesu galt.
Der 6. Januar als Gedenktag der Geburt Jesu und der Anbetung der Weisen ist erstmals für das Jahr 361 aus Paris und für das Jahr 426 aus der orientalischen Kirche überliefert. Verschiedentlich wurde zugleich die Taufe Jesu im Jordan begangen. Ursprung dieses Termins dürfte nach Meinung der Wissenschaftler ein heidnischer Feiertag sein, nämlich die in Alexandrien begangene Geburt des Gottes Aion von einer Jungfrau. Aion verkörperte die Vorstellungen von Zeit und Ewigkeit.
Textquelle: domradio.de
Foto: Jesuskind in der Krippe – Bildquelle: C. Steindorf, kathnews