Hochfest der Apostel Petrus und Paulus

Papst Franziskus: „StĂ€rken in Glauben, Liebe und Einheit“.
Erstellt von Radio Vatikan am 29. Juni 2013 um 20:30 Uhr

Vatikan (kathnews/RV). Das Petrusamt bedeutet vor allem drei Dinge: die BrĂŒder im Glauben, in der Liebe und in der Einheit zu stĂ€rken. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt zum Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus an diesem Samstag im Petersdom. Bei der feierlichen Messe legte Franziskus 34 im vergangenen Jahr ernannten Metropolitan-Erzbischöfen das Pallium um. An der Messe zu Ehren der ApostelfĂŒrsten nahm neben zahlreichen KardinĂ€len und Bischöfen sowie dem beim Vatikan akkreditierten Diplomatischen Corps auch eine hochrangige Delegation des orthodoxen Patriarchats von Konstantinopel teil. Die Freude dieses Festes werde durch die Anwesenheit von Bischöfen aus der ganzen Welt noch vermehrt, so Franziskus. Im Zentrum seiner Predigt stand dann die Frage: Worin besteht die Berufung des Bischofs von Rom, seine BrĂŒder zu stĂ€rken (vgl. Lk 22,32)? „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“ heißt es in der Bibel. Das Petrusamt bedeute deshalb zunĂ€chst, im Glauben zu stĂ€rken, so der Papst. In diesem Zusammenhang mahnte er: „Wenn wir unsere Gedanken vorherrschen lassen, unsere GefĂŒhle, die Logik der Macht und uns nicht vom Glauben, von Gott, belehren und leiten lassen, werden wir zum Stein des Anstoßes. Der Glaube an Christus ist das Licht unseres Lebens als Christen und als Diener der Kirche!“

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Petrusamtes sei es, in der Liebe zu stĂ€rken, fĂŒhrte Franziskus weiter aus. Dabei ging er auf die zweite Lesung ein, in der der heilige Paulus sagt: „Ich habe den guten Kampf gekĂ€mpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten“ (2 Tim 4,7). Hier gehe es keinesfalls um einen Kampf mit menschlichen Waffen, so Franziskus: „Der heilige Paulus hat eine einzige Waffe: die Botschaft Christi und die Gabe seines ganzen Lebens fĂŒr Christus und fĂŒr die anderen. Er selbst gibt sich preis und lĂ€sst sich verzehren fĂŒr das Evangelium, er wird allen alles, ohne sich zu schonen – genau das ist es, das ihn glaubwĂŒrdig gemacht und die Kirche aufgebaut hat. Der Bischof von Rom ist gerufen, in dieser Liebe zu Christus und zu den anderen ohne Unterschiede, Grenzen und Schranken zu leben und andere darin zu stĂ€rken. Doch das gilt nicht nur fĂŒr den Bischof von Rom: Ihr alle, Bischöfe und Erzbischöfe, habt die gleiche Aufgabe: gebt Euch hin fĂŒr das Evangelium, werdet allen alles. “

Als dritten wichtigen Punkt zum Petrusamt nannte Franziskus die StĂ€rkung der Einheit – etwas, das auch in der Übergabe des Palliums an die 34 neu ernannten Erzbischöfe deutlich geworden sei: „Das Pallium ist Zeichen der Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri, der ,ein immerwĂ€hrendes und sichtbares Prinzip und Fundament der Glaubenseinheit und der Gemeinschaft‘ ist (II. Vat. Konzil, Lumen gentium, 18). Und eure Anwesenheit heute, liebe MitbrĂŒder, ist Zeichen dafĂŒr, dass die Einheit der Kirche nicht Einförmigkeit bedeutet.“ Franziskus ging in diesem Zusammenhang auch auf das Zweite Vatikanum ein: In der Kirche vereinige sich die Vielfalt, die ein großer Reichtum sei, immer im Einklang der Einheit, wie in einem großen Mosaik, bei dem alle Steinchen dazu beitragen, das eine große Bild Gottes zu bilden. Dies mĂŒsse dazu drĂ€ngen, stets jeden Konflikt zu ĂŒberwinden, der den Leib der Kirche verletzt. „Eins in der Verschiedenheit: Das ist der Weg Jesu!“ betonte Franziskus. Einen anderen katholischen Weg, sich zu vereinen, gebe es nicht. Genau dies sei der katholische, der christliche Geist: Sich in den Unterschieden vereinen. Das Pallium als Zeichen der Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom, mit der universalen Kirche und der Bischofssynode sei deshalb auch ein Auftrag an jeden der Bischöfe, Werkzeug der Einheit zu sein.

Gebet mit orthodoxem Metropoliten am Petrusgrab

Zum Abschluss der Messe ging der Papst mit dem orthodoxen Metropoliten Ioannis Zizioulas ans Petrusgrab unter dem Petersdom. Nach einem kurzen GesprĂ€ch beteten beide still nebeneinander stehend. Zuvor hatte Franziskus in seiner Predigt dem Patriarchen von Konstantinopel, Bartolomaios I. „fĂŒr die erneute brĂŒderliche Geste“ gedankt, dass er eine Delegation nach Rom entsandt hatte. Metropolit Ioannis von Pergamon hatte in diesem Jahr die Delegation des orthodoxen Patriarchats von Konstantinopel zu den Feierlichkeiten in Rom geleitet. Seit 1969 entsenden der Vatikan und das Patriarchat am Bosporus hochrangige Delegationen zum Patronatsfest der anderen Kirche.

Foto: Heilige Messe im Petersdom – Bildquelle: Andreas Gehrmann

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