Heiliger Vater würdigt die Lübecker Märtyrer als Beispiel für eine „Ökumene des Blutes“

Vatikan (kathnews/KNA). Papst Franziskus hat die sogenannten Lübecker Märtyrer als ein Beispiel für eine „Ökumene des Blutes“ gewürdigt. Ein Pfarrer habe ihm von einem Heiligsprechungsprozess für einen
katholischen Geistlichen erzählt, der von den Nationalsozialisten umgebracht wurde, weil er Kindern den Katechismus gelehrt habe, sagte Franziskus am Sonntag vor Journalisten auf dem Flug von Istanbul nach Rom. Als dieser katholische Geistliche herausgefunden habe, dass ein lutherischer Pfarrer aus den gleichen Gründen hingerichtet worden sei, habe er seinem Bischof gesagt, er betreibe den Heiligsprechungsprozess nicht mehr nur für den katholischen Priester, sondern für beide oder keinen. Dies sei die „Ökumene des Blutes“, so Franziskus. Der Papst bezog sich damit offenbar auf die drei Kapläne Eduard Müller, Johannes Prassek und Hermann Lange sowie den evangelischen Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Weil sie gegen das nationalsozialistische Regime Stellung bezogen hatten, wurden sie am 10. November 1943 im Hamburger Gefängnis am Holstenglacis durch das Fallbeil hingerichtet. Die katholischen Geistlichen wurden am 25. Juni 2011 seliggesprochen; hierbei wurde auch des evangelischen Pastors Stellbrink gedacht. Die vier Kirchenmänner werden nach ihrem Wirkungsort als „Lübecker Märtyrer“ bezeichnet.
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Foto: Gedenkstätte der Lübecker Märtyrer – Bildquelle: Andreas Gehrmann