„Gólgota Picnic“: IK-Hamburg wendet sich an Erzbischof
Hamburg (kathnews). Der Initiativkreis katholischer Laien und Priester im Erzbistum Hamburg – Kardinal-Newman-Kreis – e.V. wendet sich an den Hamburger Erzbischof und regt hinsichtlich der Aufführung des blasphemischen Theaterstücks „Gólgota Picnic“ eine offiziell anzukündigende Sühneandacht an, so die Internetseite des IK-Hamburg mit einem Beitrag vom 18. Januar 2012. Lesen Sie das Schreiben bei Kathnews im Wortlaut:
Exzellenz, hochwürdigster Herr Erzbischof, wie Sie sicher bereits der Presse entnommen haben, wird am kommenden Montag, dem 23. Januar 2012, das o. g. Theaterstück im Thalia-Theater aufgeführt werden, in welchem der HERR Jesus Christus als Terrorist dargestellt und mit weiteren Blasphemien verhöhnt wird, über die sowohl das Hamburger Abendblatt als auch die Morgenpost berichteten.
Auf Nachfrage des Initiativkreises teilte der Pressesprecher des Erzbistums, Herr Nielen, heute morgen telefonisch mit, das erzbischöfliche Generalvikariat plane keine offizielle Protestnote, sondern wolle sich allenfalls an der anschließenden Diskussion beteiligen, indem es möglicherweise einen Vertreter entsende. Als Begründung für diese Entscheidung wurde genannt, daß man dem Theaterstück keine Öffentlichkeit bescheren und sich ferner nicht in die Nähe der Priesterbruderschaft St. Pius X. begeben wolle, die das Thema bereits publizistisch verfolgt hat.
Hierzu erlaube ich festzustellen: Das taktische Kalkül, Protest gegen das inakzeptable Stück zu unterlassen, um diesem keine Bekanntheit zu verschaffen, mag solange zugrundegelegt werden können, als die Öffentlichkeit noch keine Kenntnis genommen hat. Dieses ist jedoch inzwischen der Fall. Ferner verfängt auch das zweite Argument offenkundig nicht. Ja gerade wenn nur die Piusbruderschaft bisher den Mut zu deutlichem Protest besessen hat, wäre es nötig, daß offiziell-hierarchische Organe diesen Protest bekräftigen. Anderenfalls könnte für viele Gläubige, die die offene Gotteslästerung in dem besagten Theaterstück beklagen, der Eindruck entstehen, dass ihr Anliegen ausschließlich von der Piusbruderschaft öffentlich geteilt wird.
Ferner sei hinsichtlich der Äußerung des Herrn Nielen bemerkt, dass das erzbischöfliche Generalvikariat freilich auch für die nicht unerhebliche Gruppe von Katholiken Sorge trägt, die sich der Hamburger Gemeinde der Piusbruderschaft zugehörig fühlen. Die vom Heiligen Vater offensichtlich von Herzen vorangetriebenen, großzügigen Einigungsbestrebungen können uns allen insoweit ein leuchtendes Vorbild sein.
Der Kardinal-Newman-Kreis bittet daher Sie, Exzellenz, höflich um Auskunft, ob es das erzbischöfliche Ordinariat tatsächlich dabei belassen wird, keinerlei Widerspruch gegen das Theaterstück zu veröffentlichen. Ferner würden wir eine offiziell anzukündigende Sühneandacht anregen wollen und gerne erfahren, ob hierzu grundsätzlich Bereitschaft bestünde.
Wegen der Kurzfristigkeit der Sache würden wir uns über eine direkte Antwort freuen, auch um die publizistische Aktivität des Initiativkreises daran ausrichten zu können.
Mit herzlichem Dank sowie der Bitte um Ihren bischöflichen Segen verbleibe ich
Prof. Dr. med. Eberhard Gross
– Vorsitzender –
Foto: St. Marien-Dom, Hamburg – Bildquelle: Andreas Gehrmann