Feierliche Choralmesse in Wolfegg

Sinn und Bedeutung des Gregorianischen Chorals. Von Felizitas Küble.
Erstellt von Felizitas Küble am 24. Oktober 2019 um 22:34 Uhr
Kreuzigung Christi - Glaskunst

Wolfegg (kathnews/CF). Die Weingartener Choral-Schola singt am Samstag, dem 26. Oktober 2019, um 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Katharina in Wolfegg lateinische Lieder in der Abendmesse, die von Pfr. Klaus Stegmaier zelebriert wird. Eine Choralschola (lateinisch: schola cantorum: „Sängerschule“) ist ein Chor, der in der Liturgie den einstimmigen Gregorianischen Choral singt. Häufig wird in liturgischer Kleidung gesungen, z.B. in schwarzem Talar und weißem Rochett.

In Weingarten entstand die etwa acht bis zehn Männer starke Schola zur Unterstützung des klösterlichen Mönchsgesangs zu Beginn des neuen Jahrtausends. Seit der Auflösung des Benediktinerklosters 2010 wird in der barocken Basilika die sonntägliche Frühmesse – entsprechend dem früheren Konventamt (Gemeinschaftsmesse der Mönche) – als Choralamt gefeiert. Gelegentlich gestaltet die Choralschola neben der Messe auch eine gesungene Vesper mit. Dabei ist die Akustik in der dreischiffigen Basilika von Weingarten ein besonderes Klangerlebnis.

Der musikalische Leiter, Stephan Debeur, hat in Aachen Gregorianik studiert und ist ein profunder Kenner dieses Gesangs. Die liturgischen Teile der Messe (Ordinarium), die im gesamten Kirchenjahr immer gleich bleiben, werden meist im Wechsel zwischen der Choralschola und der Gemeinde gesungen und sind im „Gotteslob“ der Diözese vorhanden. Einige Teile des Propriums, also die Teile der Messe, die sich je nach Tag des Kirchenjahres und Anlass der Messe ändern, werden üblicherweise antiphonarisch, d.h. im Wechsel zwischen einem oder mehreren Kantoren und der Schola gesungen (so Introitus mit Psalm, Graduale, Sequenz, Ruf vor dem Evangelium und Communio mit Psalm). Es ist auch möglich, dass zwei Gruppen der Schola im Wechsel singen. Andere Teile des Ordinariums werden von der gesamten Schola gesungen, wie Tractus und Offertorium.

Auch wenn Latein keine Umgangssprache mehr ist, so ist es vielmehr der Gesang, der eine geistliche Stimmung hervorbringt, also eine dem kirchlichen Festkreis gebührende Würdigung der liturgischen Feier. So wird das mysterium fidei, das Geheimnis des Glaubens erfahrbar, wie es fast unverändert seit über 1500 Jahren – zur Zeit der ersten Klostergründungen in Oberschwaben – üblich war.

Textquelle: Christliches Forum, Text: 1. Teil und Schluß: Alexander Hepp – 2. Teil: Wikipedia

Foto: Kreuzigung Christi – Glaskunst – Bildquelle: Kathnews

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