Ex-Leiter der Vatikanbank sollen 60 Millionen Euro veruntreut haben

UnregelmĂ€ĂŸigkeiten im Zuge einer KontenprĂŒfung entdeckt.
Erstellt von Katholische Nachrichten-Agentur am 8. Dezember 2014 um 20:22 Uhr
Petersdom

Vatikan (kathnews/KNA). Die vatikanische Staatsanwaltschaft ermittelt laut italienischen Medien gegen den frĂŒheren Vatikanbank-Manager Angelo Caloia und Ex-Generaldirektor Lelio Scaletti wegen Verdacht auf Veruntreuung. Den beiden wird vorgeworfen, sich gemeinsam mit einem Anwalt bei ImmobiliengeschĂ€ften um insgesamt 60 Millionen Euro bereichert zu haben. Der Staatsanwalt beschlagnahmte laut der Zeitung „Corriere della Sera“ (Sonntag) 16,8 Millionen Euro, die sich auf zwei von den Beschuldigten verwalteten Konten der Vatikanbank IOR befanden. Der Vatikan hat diese Details bisher nicht bestĂ€tigt.

Caloia und Scaletti sollen zwischen 2001 und 2008 demnach 29 Immobilien des IOR in Italien vor allem an Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen verkauft haben, die von ihnen selbst kontrolliert worden seien, so die Zeitung. Caloia stand von 1989 bis 2009 an der Spitze des „Instituts fĂŒr die religiösen Werke“, das gemeinhin als Vatikanbank bezeichnet wird. Die Vatikanbank hatte am Samstag die Ermittlungen gegen zwei Leitungspersönlichkeiten des IOR und einen Rechtsanwalt sowie die Beschlagnahmung der Konten bestĂ€tigt. Das IOR habe deshalb vor einigen Monaten beim Vatikan-Staatsanwalt Anzeige erstattet, hieß es. Die UnregelmĂ€ĂŸigkeiten seien vergangenes Jahr im Zuge einer KontenprĂŒfung entdeckt worden. Das IOR hatte unter seinem frĂŒheren Leiter Ernst von Freyberg im vergangenen Jahr alle Konten von einer auswĂ€rtigen WirtschaftsprĂŒfungsgesellschaft ĂŒberprĂŒfen lassen.

Quelle: © KNA. Alle Rechte vorbehalten

Foto: Petersdom – Bildquelle: M. BĂŒrger, kathnews

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