Evangelische Gemeinschaft sucht Einheit mit Rom

Anglikanische Bekehrungen als Vorbild fĂŒr Wandel in Deutschland.
Erstellt von am 1. April 2012 um 16:06 Uhr
Petersdom

Berlin/Vatikan (kathnews). Damit hĂ€tte niemand gerechnet: Noch vor dem großen ReformationsjubilĂ€um im Jahr 2017 möchte die Evangelische Gemeinschaft die volle Gemeinschaft mit dem Stuhle Petri wiedererlangen. Ein ranghoher protestantischer KirchenfunktionĂ€r bestĂ€tigte dies am Sonntag vor kathnews: „Ja, es ist richtig, dass wir die Einheit mit der Kirche suchen“. Derzeit suche man noch nach einer kirchenrechtlichen Möglichkeit, die es erlaube, die Einheit zwischen der katholischen Kirche und der protestantischen Gemeinschaft  schnellstmöglich und unbĂŒrokratisch zu vollziehen. Der protestantische Theologe bestĂ€tigte in diesem Zusammenhang vor kathnews, dass man sich das „anglikanische Modell“, also die Schaffung von Personalordinariaten fĂŒr die einzelnen protestantischen Landeskirchen, sehr gut vorstellen könnte.

„Wichtig ist fĂŒr uns, dass wir bis zum Jahr 2017 eine wasserdichte Lösung gefunden haben“, meint ein anderer lutherischer Theologe gegenĂŒber dieser Website. Weiter: „Dies liegt nicht unbedingt daran, dass wir im Jahr 2017 eigentlich das ReformationsjubilĂ€um feiern wollten, nein, vielmehr möchten wir im Jahr 2017 den einhundertsten Jahrestag der Erscheinung der Gottesmutter in Fatima in voller Gemeinschaft mit der Kirche Christi feiern!“  Im Vatikan nimmt man den Vorstoß mit gemischten GefĂŒhlen entgegen. Ein ranghoher Kurienbischof meinte gegenĂŒber kathnews, dass es grundsĂ€tzlich erfreulich sei, wenn viele Christen, die bislang von der Kirche getrennt lebten, die volle Einheit mit dem Stuhle Petri suchen wĂŒrden: „Dennoch darf man aber nicht vergessen, dass es nicht in unserer Absicht steht, die ökumenischen Beziehungen zu den verbleibenden Gemeinschaften zu konterkarieren“, so der PrĂ€lat.

Ob Papst Benedikt XVI. bereits ĂŒber die neuen Entwicklungen informiert ist, bleibt momentan noch unklar. Am Morgen des heutigen 1. Aprils zelebrierte der Pontifex die traditionelle Liturgie zum Palmsonntag auf dem Petersplatz. WĂ€hrend des Gottesdienstes und auch beim anschließenden Angelusgebet nahm das Kirchenoberhaupt jedenfalls keinen Bezug auf eine offenbar bevorstehende Aussöhnung zwischen dem Protestantismus und der katholischen Kirche.

Wir wĂŒnschen unseren Lesern einen schönen 1. April…

Foto: Kuppel des Petersdoms – Bildquelle: M. BĂŒrger, kathnews

 

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