Erzbistum München und Freising bietet Kondomberatung für Migranten an

Generalvikar Peter Beer ist von der Idee begeistert.
Erstellt von Felizitas Küble am 1. April 2017 um 12:26 Uhr
Frauenkirche in München

München (kathnews/CF/JF). Die Erzdiözese München und Freising sorgt sich um die „sexuelle Gesundheit für Menschen mit Fluchthintergrund“. Aufklärung bringen soll deshalb eine Wanderausstellung mit dem Titel: „Only Human. Leben. Lieben. Mensch sein.“ Dabei soll es um Frauen- und Männergesundheit, HIV und weitere sexuell übertragbare Krankheiten sowie Beziehungen und Geschlechterrollen gehen. „In den Gesellschaften, aus denen viele der Flüchtlinge kommen, sind Sexualität und die damit verbundenen Fragen stark tabuisiert“, begründet Regina Lange, Leiterin der psychosozialen AIDS-Beratungsstelle der Caritas, die Notwendigkeit der Ausstellung.

Aber auch beim Thema Kondome steht die bayerische Diözese denen, die „noch nicht so lange hier leben“, mit Rat und Tat zur Seite: „Zum Beispiel die verschiedenen Kondomgrößen war ein Anliegen aus dem Asylbereich. Sie haben gesagt, ihr müßt das zeigen, denn diese Standard-Normgrößen funktionieren nicht“, erklärt Lange und fügt hinzu: „Es wäre ja grob fahrlässig, wenn wir darauf nicht hinweisen.“ Ansonsten sei die Ausstellung selbsterklärend und verzichte weitgehend auf Sprache. Eine Waage, auf der auf der einen Seite ein männliches und auf der anderen Seite ein weibliches Spielzeug-Figürchen stehen, sollen ohne Worte plausibel machen: Alle Menschen sind gleich viel Wert. Auch Generalvikar Peter Beer ist von der Idee begeistert: „Wir müssen mal zur Kenntnis nehmen, die Menschen, die zu uns ins Land kommen, sind nicht alle Katholiken, sondern es sind Menschen aus ganz anderen Kulturkreisen, mit anderen Gewohnheiten.“ Finanziert wird die Ausstellung vom erzbischöflichen Ordinariat München und dem bayerischen Gesundheitsministerium.

Textquellen: CF und JF

Foto: Frauenkirche in München – Bildquelle: Kathnews

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