Erklärung des Priesterseminars St. Lambert – Burg Lantershofen – zum „11. Gebot“ von Daniel Bühling

Grafschaft (kathnews). In seinem Buch „Das 11. Gebot“ stellt Herr Bühling die Priesterseminare negativ dar. Auch skizziert er ein höchst einseitiges Bild von seinen Mitstudenten und deren Problemen. Er wirft einem Teil seiner Mitstudenten unmoralisches Verhalten vor und stellt auch unser Seminar pauschal in ein schlechtes Licht. Es kommt zu Verallgemeinerungen, die die Wirklichkeit verzerren und dem Entstehen falscher Eindrücke Vorschub leisten. Das Buch wird der Ehrlichkeit und der Aufrichtigkeit, mit der viele Studenten ihren Ausbildungsweg gehen, nicht gerecht. Die Probleme, die Herr Bühling angeblich erlebt hat, hat er den Verantwortlichen gegenüber nie thematisiert.
Demgegenüber ist folgendes festzuhalten: Jeder Student, der in ein Priesterseminar eintritt, übernimmt selbst die persönliche Verantwortung dafür, aufrichtig mit seiner Ausbildung und dem angezielten Beruf umzugehen. Wenn er die Bereitschaft aufbringt, über sich und seinen Weg zu sprechen, wird er erfahren, dass er wohlwollend und zugleich kritisch-konstruktiv begleitet wird. Alles, was für das Leben des Priesters von Relevanz ist und auch alle Probleme, die Studenten im Blick auf ihr Leben empfinden, können und sollen besprochen und bearbeitet werden. Dafür steht ein vielseitiges Hilfsangebot zur Verfügung. Wenn ein Student diese Angebote nicht wahrnimmt und seine Probleme nicht bearbeitet, dann nimmt er die Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber nicht ernst und geht mit dem Freiheitsraum, der ihm selbstverständlich zugestanden wird, nicht angemessen um. Unsere Priesterseminare respektieren die Freiheit jedes einzelnen Studenten, erwarten aber einen aufrichtigen und ehrlichen Umgang damit, der den Zielen der Ausbildung zum Priester gerecht wird.
Dr. Michael Bollig, Regens
Textquelle: St. Lambert, Interdiözesanes Seminar zur Priesterausbildung
Foto: Priesterseminar St. Lambert, Lantershofen – Bildquelle: Wikipedia/Dirk U