Ein Tag der Freude und Zuversicht
Der dritte Adventssonntag ist schon ganz auf die Vorfreude auf Weihnachten ausgerichtet. Sein liturgisches GeprĂ€ge gewinnt er aus den Worten des Apostels Paulus in seinem Brief an die Philipper, mit dem die Liturgie beginnt, wenn es im Eröffnungvers (Introitus) heiĂt: âFreut euch (Gaudete) im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe!â.  Nach den lateinischem Anfangswort aus dem Vulgatatext trĂ€gt der 3. Adventssonntag den Namen âGaudeteâ. Die Worte des Apostels im Introitus werden in der 2. Lesung (Novus Ordo) bzw. in der Epistel (Vetus Ordo) in einem gröĂeren Textzusammenhang wiederholt.
Die Tagesoration des Novus Ordo nennt die zur Feier der heiligen Eucharistie versammelten GlĂ€ubigen âVolk Gottesâ (populus Dei). Es zieht alle Jahre wieder in der adventlichen Liturgie vertrauensvoll nach Betlehem, auf Weihnachten zu. Weihnachten ist nicht nur die Erinnerung an das groĂe Geheimnis der Erlösung, sondern es wird tatsĂ€chlich erlebt in der Liturgie der Kirche. An Weihnachten wird die Gnade des Festes, der Geburt des Herrn, in uns erneuert, allerdings im VerhĂ€ltnis zu unserer inneren Bereitschaft, uns von der SĂŒnde, der âFinsternis des Geistesâ (altes Missale: mentis nostrae tenebras), abzuwenden. Dann wird Weihnachten âfĂŒr uns alle ein Tag der Freude und der Zuversichtâ (neues Missale: ea votis sollemnibus alacri semper laetia celebrare) sein, einer Freude, die nicht auf diesen 3. Sonntag im Advent (âGaudeteâ) beschrĂ€nkt bleibt, sondern âzu jeder Zeitâ des irdischen Lebens fortwirkt. Sie findet ihre Vollendung in der endgĂŒltigen Begegnung mit dem Herrn am Ende der Tage.
Tagesgebet (Collecta)
Deutsches Messbuch
AllmĂ€chtiger Gott, sieh gĂŒtig auf dein Volk, das mit glĂ€ubigem Verlangen das Fest der Geburt Christi erwartet. Mache unser Herz bereit fĂŒr das Geschenk der Erlösung, damit Weihnachten fĂŒr uns alle ein Tag der Freude und der Zuversicht werde.
Lateinischer Originaltext
Deus, qui conspicis populum tuum nativitatis dominicae festivitatem fideliter expectare, praesta, quaesumus, ut valeamus ad tantae salutis gaudia pervenire et ea votis sollemnibus alacri semper laetia celebrare.
Römisches Messbuch von 1962 (Ăbersetzung: Pater Martin Ramm FSSP)
Neige Dein Ohr, so bitten wir, Herr, zu unseren Gebeten und erleuchte die Finsternis unseres Geistes durch die Gnade Deiner Heimsuchung.
Lateinischer Originaltext
Aurem tuam, quaesumus, Domine, precibus nostris accommoda et mentis nostrae tenebras gratia tuae visitationis illustra.
Foto: Adventskranz – Bildquelle: SolLuna/Wikipedia